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Jugendliteratur Rezensionen

Jennifer L. Armentrout: „Dämonentochter. Verbotener Kuss.“Band 1

dämonentochter1

 

Jennifer L. Armentrout
cbt-Verlag
ISBN: 9783570380437
8.99€

 

Alex‘ Mutter wurde von Dämonen verwandelt und macht nun Jagd auf Menschen. Einzig Alex kann sie aufhalten. Doch sie ist noch keine voll ausgebildete Dämonenjägerin. Als Alex‘ Mutter einen Freund ihrer Tochter entführt, bleibt Alex keine Wahl. Sie zieht in einen Kampf auf Leben und Tod, und stellt sich allein ihrer größten Angst … (Klappentext)

Aller guten Dinge sind drei!

Am Anfang dachte ich noch, dieser Roman wäre ähnlich wie Dark Elements. (Wir erinnern uns? Layla war ebenfalls die Tochter eines Dämons.) Aber Gargoyles kommen gar nicht drin vor. Vielmehr geht es um griechische Götter bzw. deren Nachkommen auf Erden, die sich selbst als Reinblütige bezeichnen. Zwangsläufig muss es auch solche geben, die nicht reinen Blutes sind. Hier genannt Daimonen – die Schreibweise hat mich echt verwirrt. Warum können das nicht stinknormale Dämonen sein? Im Titel heißt es doch auch nicht Daimonentochter.

Und es gibt Halbblüter, zu denen auch die Hauptfigur Alex zählt. Halbblüter haben die Wahl zwischen zwei Schicksalen. Entweder werden sie wie Sklaven der Reinblüter gehalten oder am Covenant – eine Art Hogwarts – zu Gardisten und Wächtern ausgebildet, um die Reinblüter zu beschützen. Nicht wirklich eine Wahl. Diese ganze Einteilung in Rein- und Halbblüter zieht einen Rattenschwanz von wenig überraschenden Problemfeldern nach sich, die ständig und in aller Ausführlichkeit ausgebreitet werden. Für meinen Geschmack war zu viel die Rede vom reinen Blut und unterjochten Halbblütern.

Alex kommt nach dreijähriger Abwesenheit zurück zum Covenant. Ein Großteil des Romans handelt davon, dass sie die verlorenen Jahre innerhalb einiger Wochen durch intensives Training mit dem Schnuckel-Reinblut Aiden aufholt, um ihr Studium zum neuen Semester am Covenant wieder aufnehmen zu können und kein Dasein in Sklaverei fristen zu müssen. Dass Alex sich in ihren Trainer verknallt, obwohl strengstens verboten, ist ja wohl selbstverständlich. Leider bleibt die Figur Aiden ein wenig blass und ich konnte nicht nachvollziehen, warum er sich in sie verlieben sollte. Ich fand Alex eher unsympathisch, arrogant, aggressiv und in ihren Entscheidungen ziemlich dumm.

Die einzig coole Socke ist Seth, der Apollyon. Sprich die Buffy unter den griechischen Halbgöttern, denn: In jeder Generation gibt es den einen, den Auserwählten… Tja, Pustekuchen, nicht in dieser Generation. Aber ich verrate schon wieder zu viel.

Also solltet ihr ein Buch suchen, das euch unterhält, aber problemlos auch mal aus der Hand gelegt werden kann, dann könnt ihr zu Dämonentochter von Jennifer Armentrout greifen. Ihr Schreibstil sorgt wie gewohnt für einen angenehmen Lesefluss und die Handlung ist einigermaßen spannend.

Weitere Bücher der Reihe:

 

dämonentochter2

 

Dämonentochter. Verlockende Angst. Band 2

 

 

dämonentochter3

 

Dämonentochter. Verführerische Nähe. Band 3

 

 

dämonentochter4

 

Dämonentochter. Verwunschene Liebe. Band 4

erscheint am 9. März 2015

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Jennifer L. Armentrout: „Obsidian. Schattendunkel.“

obsidian

Jennifer L. Armentrout
Carlsen Verlag
ISBN: 9783551583314
18.90€

 

 

Ein dunkles Geheimnis scheint über dem winzigen Städtchen zu liegen, in das die siebzehnjährige Katy gerade erst umgezogen ist. Im umliegenden Gebirge sollen merkwürdige Lichter gesehen worden sein, leuchtende Menschengestalten … Viel schlimmer findet die leidenschaftliche Buchbloggerin Katy jedoch, dass die nächste Bibliothek meilenweit weg ist und sie kein Internet hat. Bis sie beschließt, bei ihren Nachbarn zu klingeln und ein Junge die Tür öffnet, so düster und geheimnisvoll wie der Ort selbst: Daemon Black. (Klappentext)

Teenie-Romantik vom Feinsten!

Es gibt zwei Arten, wie Liebesgeschichten ablaufen.
Nummer 1: Sie kamen, sahen und liebten sich.
Nummer 2: Erst hassten, dann liebten sie sich.
Obsidian fällt in die zweite Kategorie, die ohnehin die vielversprechendste ist, da sie das breite Spektrum von bitterbösen Wortgefechten, Missverständnissen, Eifersucht und unterdrückten Gefühlen eröffnet. (Wohingegen es bei Nummer 1 ausschließlich um schwülstige Liebesbekundungen im Stile von Ich liebe dich so sehr. – Nein. Ich liebe dich viel mehr! geht.)
Die Hauptcharaktere, Katy und Daemon, sind gut ausgearbeitet, sie sind stark und leidenschaftlich, impulsiv. Katy fühlt sich zwar ab dem ersten Moment zu Daemon hingezogen – Wer täte das nicht, wenn ein halbnackter Adonis vor einem stünde? – aber sie verliert nicht den Verstand vor lauter Verliebtheit. Dafür gibt Daemon sich auch alle Mühe, das größte Arschloch der westlichen Hemisphäre zu sein, um Katy von seinem Geheimnis fernzuhalten. Die spannungsgeladenen und heißen Szenen zwischen den beiden sind zahlreich. Sie gehen nicht gerade zimperlich miteinander um und die Wortgefechte zwischen den beiden verleihen der Handlung die nötige Würze.
Und die hat sie auch etwas nötig. Denn neu ist die Geschichte leider nicht. Was nicht zwangsläufig heißt, dass sie schlecht ist! Das Konzept ist zwar bekannt und tritt in eine Reihe mit Twilight, der Göttlich-Trilogie und wie sie alle heißen, aber all diesen Werken ist doch eines gemein. Sie haben einen enormen Erfolg vorzuweisen. Was nichts anderes bedeutet, als dass sich das Konzept bewährt hat.
Jennifer L. Armentrouts Schreibstil fesselt, die Figuren sind schlagfertig, die Handlung ist durchdacht und weit und breit kein Vampir in Sicht. Ich wusste nicht, welches Geheimnis sich hinter Daemon und seiner Schwester Dee verbirgt. Daher fieberte ich der Auflösung entgegen und war doch einigermaßen überrascht.
Die Schwächen von Obsidian haben mir nichts ausgemacht. Ganz im Gegenteil, ich fand das Buch großartig und spreche hiermit eine klare Leseempfehlung aus. Für Genrefans ist das Buch ein wahrer Genuss.

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Jennifer L. Armentrout: „Dark Elements – Steinerne Schwingen“

DarkElements
 
 
Jennifer L. Armentrout
MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3956490484
12.99€
 
 
 

Nichts wünscht Layla sich sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein. Aber während ihre Freundinnen sich Gedanken um Jungs und erste Küsse machen, hat sie ganz andere Sorgen: Layla gehört zu den Wächtern, die sich nachts in Gargoyles verwandeln und Dämonen jagen. Doch in ihr fließt auch dämonisches Blut – und mit einem Kuss kann sie einem Menschen die Seele rauben. Deshalb sind Dates für sie streng tabu, erst recht mit ihrem heimlichen Schwarm Zayne, dem Sohn ihrer Wächter-Ersatzfamilie. Plötzlich wird sie auf einem ihrer Streifzüge von dem höllisch gut aussehenden Dämon Roth gerettet … und er offenbart ihr das schockierende Geheimnis ihrer Herkunft! (Klappentext)

Mein erstes Buch von Jennifer L. Armentrout – und ich habe es verschlungen!

Zugegeben, am Anfang war ich etwas skeptisch, ich erwartete abgedrehte Fantasy, zu der man ein Lexikon benötigt, um die vielen verschiedenen Wesenheiten mit ihren Fantasienamen auseinanderzuhalten. Aber schon auf der ersten Seite wurde ich eines Besseren belehrt. In Dark Elements wird das Übernatürliche locker in die Welt von uns Normalsterblichen verwoben. Ich war überrascht von Frau Armentrouts flüssigem Schreibstil und einer Handlung, die vom ersten Satz an fesselt.

Es geht um Gargoyles. Ein erfrischend unverbrauchtes Thema. Denn ganz ehrlich, all die Vampire und Werwölfe hängen mir zum Hals raus. Im Vorteil ist jedoch klar der, der bereits die Gargoyles aus der gleichnamigen Zeichentrickserie kennt. Diese Typen sind steinerne Wächter, die die Menschen vor Dämonen bewahren. Optisch eine Kreuzung aus Hell Boy und einer Fledermaus.

Layla – die Hauptfigur – ist zur Hälfte eine von ihnen und zur Hälfte ein Dämon, was sie in die Außenseiterrolle in ihrer Ersatzfamilie versetzt, die auf eine reinblütige Herkunft beharren. Da Layla außerdem die Fähigkeit besitzt, einem die Seele mittels Kuss zu rauben, ist es verständlich, dass die Wächter aus ihrem Umfeld einigen Abstand wahren. Die Spannungsfelder sind klar definiert und das Drama vorprogrammiert. Leider ist Layla keine besonders tiefgründige Figur, über die sich die Autorin allzu viele Gedanken gemacht haben kann. Etwas mehr Aktionismus wäre wünschenswert gewesen. Vielleicht, dass sie ein bisschen mehr wie Buffy ist, statt sich streckenweise wie ein Kleinkind zu benehmen.

Über Laylas Mängel mag man allerdings hinwegsehen, sobald Roth auftaucht. Er ist der sexy männliche Part, der in keiner guten Geschichte fehlen darf. Er ist der Kronprinz der Hölle, verdammt heiß und hat immer einen coolen Spruch auf den Lippen. Als auffälligster Figur gebührt ihm die Hauptrolle im dramatischen Showdown am Ende, woraus der Cliffhanger für Band 2 resultiert. Ich will nicht zu viel verraten, ihr sollt das Buch schließlich lesen!

Wie bereits erwähnt, beherrscht Frau Armentrout das Schreibhandwerk meisterhaft. Besonders gelungen, die Beschreibung der Kampfszenen für ein atemberaubendes Kopfkino. Weniger gründlich hat nur das Lektorat gearbeitet. Abgesehen von fehlenden Artikeln und einigen Tippfehlern, über die ich mich trotz meiner Pingeligkeit jetzt nicht echauffieren möchte, treten weit größere Unzulänglichkeiten auf, wie etwa plötzliche Wechsel in der Erzählperspektive. Die Geschichte wird aus Laylas Sicht erzählt, aber an manchen Stellen – teilweise mitten im Satz – wechselt der Ich-Erzähler zu einem auktorialen Erzähler. Da hat wohl einer nicht aufgepasst. Aber egal. Ihr werdet es nicht bereuen, dieses Buch gelesen zu haben. Es ist seichte Fantasy mit sexy Typen, wirklich witzigen Dialogen und überraschenden Wendungen.

Sehr spannender und gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe!