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Jugendliteratur Rezensionen

Nina MacKay: “Plötzlich Banshee”

banshee
Nina MacKay
ivi – Verlag
ISBN: 978-3492703932
15,00€

 

 

Alana ist eine Banshee, eine Todesfee der irischen Mythologie. Sie sieht über dem Kopf jedes Menschen eine rückwärts laufende Uhr, die in roten Ziffern die noch verbleibenden Monate, Tage, Stunden und Minuten seiner Lebenszeit anzeigt. Da Banshees in dem Ruf stehen, Unglück zu bringen, bleibt sie lieber für sich. Allerdings gestaltet sich das gar nicht so einfach, denn Alana kreischt automatisch in bester Banshee-Manier wie eine Sirene los, wenn ihr ein Mensch begegnet, der in den nächsten Tagen sterben wird. Doch dann tauchen in Santa Fe mehrere Leichen auf, die Alana ins Visier des attraktiven Detectives Dylan Shane geraten lassen. Kann sie das Geheimnis der dunklen Sekte lüften, die scheinbar magische Wesen sammelt? Und werden sowohl Detective Shane als auch ihr bester Freund Clay den Kontakt mit Alana überleben? (Klappentext)

Eines dieser Bücher, das einem sofort ins Auge sticht!

Schon der Klappentext verlockt zum Lesen. Die rückwärts laufenden Uhren, der Banshee-Schrei, rätselhafte Morde und eine dunkle Sekte. Andere Zutaten benötigt man für einen guten Roman fast nicht. Zumindest, wenn es darum geht, Leser zu ködern. Höchst motiviert habe ich mich also auf das Buch gestürzt. Nach nur wenigen Seiten folgte ein bisschen Ernüchterung. Das Buch ist laut Altersempfehlung für 14-Jährige.  Das lässt mich gnädiger auf die Mängel in der Handlung und Gestaltung der Charaktere blicken. Die Figuren sind überdreht, kindisch, pubertär. Ihr Verhalten passt nicht zum Alter, das die Autorin ihnen zugedacht hat. Die Mehrheit der Figuren ist über 20 oder älter, hauptsächlich junge Erwachsene, die für sich selbst sorgen. Gerade von der Protagonistin Alana, die als Vollwaise in einem Kinderheim aufgewachsen ist, habe ich mehr erwartet. Ihre Tätigkeiten als Privatdetektivin reichen von nicht existent bis lachhaft. Vielleicht wäre es stimmiger gewesen, sämtliche Figuren als Teenager anzulegen und in einem für sie passenden Umfeld agieren zu lassen. Die Handlung ist unterhaltsam, auch wenn sie einen nicht gerade an den Lesesessel fesselt. Und das zuckersüße Happy End? Ganz wie in Disney-Filmen.

Nichtsdestotrotz ist dieses Buch frische, unverbrauchte Literatur. Jung, frech, dynamisch. Aber eben noch ausbaufähig. Ich bin gespannt, was wir von Frau MacKay noch zu lesen bekommen werden, und das meine ich durchweg positiv.

 

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