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Jugendliteratur Rezensionen

Susanne Fülscher: “Pasta mista 1: 5 Zutaten für die Liebe”

Susanne Fülscher
Carlsen Verlag
empfohlenes Alter: 12 – 16 Jahre
12,99€

 

 

 

Liv kann es kaum glauben: Überraschend steht der neue Freund ihrer Single-Mutter vor der Tür, der Italiener Roberto. Schlimm genug, dass Liv nichts von der Beziehung der beiden gewusst hat, Roberto hat auch noch seine 16-jährigen Zwillinge Angelo und Sonia im Schlepptau! Angelo ist ein echter Traumtyp, der Liv kolossal aus der Fassung bringt, seine bildschöne Schwester scheint eine echte Zicke zu sein. Aber immerhin verbindet Liv und Roberto die Leidenschaft fürs Kochen. (Umschlagtext)

Türkisch für Anfänger – bloß auf italienisch!

Tatsächlich beinhaltet die Handlung nichts Neues. Die ganze Familienkonstellation ist eins zu eins von Türkisch für Anfänger übertragen worden, bloß dass hier nicht die türkische, sondern die italienische Mentalität auf die deutsche prallt. Im Grunde ist das eine vielversprechende Ausgangssituation. Denn zu un italiano vero fallen einem auf Anhieb jede Menge Klischees ein, die sehr viel Potenzial für eine gelungene Geschichte liefern können. In dieser Hinsicht lässt es  5 Zutaten für die Liebe jedoch merklich an Würze fehlen. Ein paar raffiniert eingestreute Klischees und pfiffigere Dialoge hätten das ganze Werk deutlich aufgepeppt.

Die Figuren sind oberflächlich. Eine 15-Jährige als Protagonistin hin oder her, aber falls Jugendliche heutzutage wirklich so sind, kann einem Himmelangst werden. Es geht nur darum, dass sie sich auf den ersten Blick in den Sohn des Freundes ihrer Mutter verknallt. Die Fettnäpfchen, in die Liv bei ihrer beschämenden Jagd nach dem Herzen des Jungen tritt, sind einfallslos bis banal: Der Tampon, der aus der Tasche fällt. Wow. Leider kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum ein Angelo sich in eine Liv und umgekehrt verliebt. Denn beide Charaktere sind … ja, ohne Charakter. Außerdem fand ich Livs Zwiegespräche mit ihren Gedankenstimmen eher besorgniserregend als lustig.

Die Thematik des Kochens habe ich als einen halbherzig über die Handlung gelegten Rahmen empfunden, der das ganze irgendwie zusammenhält. Kochen, seit Generationen weitergereichte Familienrezepte, gutes Essen, allein das ist bereits typisch italienisch und wird im Buch doch eher oberflächlich verarbeitet.

Am schönsten ist das Cover und die Kapitelgestaltung im Buch.

 

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