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Jugendliteratur Rezensionen

Jennifer L. Armentrout: „Dark Elements – Steinerne Schwingen“

DarkElements
 
 
Jennifer L. Armentrout
MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3956490484
12.99€
 
 
 

Nichts wünscht Layla sich sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein. Aber während ihre Freundinnen sich Gedanken um Jungs und erste Küsse machen, hat sie ganz andere Sorgen: Layla gehört zu den Wächtern, die sich nachts in Gargoyles verwandeln und Dämonen jagen. Doch in ihr fließt auch dämonisches Blut – und mit einem Kuss kann sie einem Menschen die Seele rauben. Deshalb sind Dates für sie streng tabu, erst recht mit ihrem heimlichen Schwarm Zayne, dem Sohn ihrer Wächter-Ersatzfamilie. Plötzlich wird sie auf einem ihrer Streifzüge von dem höllisch gut aussehenden Dämon Roth gerettet … und er offenbart ihr das schockierende Geheimnis ihrer Herkunft! (Klappentext)

Mein erstes Buch von Jennifer L. Armentrout – und ich habe es verschlungen!

Zugegeben, am Anfang war ich etwas skeptisch, ich erwartete abgedrehte Fantasy, zu der man ein Lexikon benötigt, um die vielen verschiedenen Wesenheiten mit ihren Fantasienamen auseinanderzuhalten. Aber schon auf der ersten Seite wurde ich eines Besseren belehrt. In Dark Elements wird das Übernatürliche locker in die Welt von uns Normalsterblichen verwoben. Ich war überrascht von Frau Armentrouts flüssigem Schreibstil und einer Handlung, die vom ersten Satz an fesselt.

Es geht um Gargoyles. Ein erfrischend unverbrauchtes Thema. Denn ganz ehrlich, all die Vampire und Werwölfe hängen mir zum Hals raus. Im Vorteil ist jedoch klar der, der bereits die Gargoyles aus der gleichnamigen Zeichentrickserie kennt. Diese Typen sind steinerne Wächter, die die Menschen vor Dämonen bewahren. Optisch eine Kreuzung aus Hell Boy und einer Fledermaus.

Layla – die Hauptfigur – ist zur Hälfte eine von ihnen und zur Hälfte ein Dämon, was sie in die Außenseiterrolle in ihrer Ersatzfamilie versetzt, die auf eine reinblütige Herkunft beharren. Da Layla außerdem die Fähigkeit besitzt, einem die Seele mittels Kuss zu rauben, ist es verständlich, dass die Wächter aus ihrem Umfeld einigen Abstand wahren. Die Spannungsfelder sind klar definiert und das Drama vorprogrammiert. Leider ist Layla keine besonders tiefgründige Figur, über die sich die Autorin allzu viele Gedanken gemacht haben kann. Etwas mehr Aktionismus wäre wünschenswert gewesen. Vielleicht, dass sie ein bisschen mehr wie Buffy ist, statt sich streckenweise wie ein Kleinkind zu benehmen.

Über Laylas Mängel mag man allerdings hinwegsehen, sobald Roth auftaucht. Er ist der sexy männliche Part, der in keiner guten Geschichte fehlen darf. Er ist der Kronprinz der Hölle, verdammt heiß und hat immer einen coolen Spruch auf den Lippen. Als auffälligster Figur gebührt ihm die Hauptrolle im dramatischen Showdown am Ende, woraus der Cliffhanger für Band 2 resultiert. Ich will nicht zu viel verraten, ihr sollt das Buch schließlich lesen!

Wie bereits erwähnt, beherrscht Frau Armentrout das Schreibhandwerk meisterhaft. Besonders gelungen, die Beschreibung der Kampfszenen für ein atemberaubendes Kopfkino. Weniger gründlich hat nur das Lektorat gearbeitet. Abgesehen von fehlenden Artikeln und einigen Tippfehlern, über die ich mich trotz meiner Pingeligkeit jetzt nicht echauffieren möchte, treten weit größere Unzulänglichkeiten auf, wie etwa plötzliche Wechsel in der Erzählperspektive. Die Geschichte wird aus Laylas Sicht erzählt, aber an manchen Stellen – teilweise mitten im Satz – wechselt der Ich-Erzähler zu einem auktorialen Erzähler. Da hat wohl einer nicht aufgepasst. Aber egal. Ihr werdet es nicht bereuen, dieses Buch gelesen zu haben. Es ist seichte Fantasy mit sexy Typen, wirklich witzigen Dialogen und überraschenden Wendungen.

Sehr spannender und gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe!

 

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