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Kinderbücher Kinderbücher ab 8 Jahre Rezensionen

Linda Chapman: “Sternenfreunde – Maja und der Zauberfuchs” (Die Sternenfreunde-Reihe, Band 1)

 

Linda Chapman
cbj Verlag
empfohlenes Alter: ab 8 Jahre
9,99€

 

 

Glaubst du an Magie?

Maja und ihre Freundinnen sind sich da ganz sicher. Und als sie die Tiere aus der Sternenwelt kennenlernen, ist das der Anfang eines großen magischen Abenteuers… (Klappentext)

Eine magische Abenteuerreihe für Mädchen

Die Sternenmagie wird schwächer und die Menschenwelt ist in Gefahr. Denn irgendjemand benutzt dunkle Magie, um Unheil anzurichten. Acht Sternentiere werden in die Welt der Menschen geschickt, um ihren jeweiligen Sternenfreund zu finden und die Macht des Guten zu stärken. Doch ein Kind, das an Magie glaubt, ist so leicht nicht mehr zu finden.

Auf einer Lichtung im Wald begegnet die 9-jährige Maja einem Fuchs mit indigoblauen Augen. Zu Majas Erstaunen kann sie verstehen, was der Fuchs sagt und schnell ist klar, dass Maja und Jazinto, der Fuchs, Sternenfreunde sind. Auch Majas beste Freundinnen, Lottie und Sita, bekommen einen Sternenfreund. Alle drei Mädchen verfügen über vollkommen unterschiedliche magische Fähigkeiten. Je häufiger sie diese für gute Taten einsetzen, umso stärker werden sie. Doch als ein dunkler Schatten Majas Familie bedroht, müssen alle Sternenfreunde zusammenarbeiten, um ihn zu bekämpfen.

In Band 1 der Sternenfreunde-Reihe begegnen uns gleich drei kluge und aufgeweckte Mädchen. Das familiäre und schulische Umfeld wird  authentisch geschildert. Auch der Verlust eines geliebten Menschen wird thematisiert. Allerdings nicht so dramatisch, dass Eltern Schnappatmung bekommen müssten. Der Tod gehört zum Leben, so wie es nun einmal ist. Familienleben, Schulalltag und die Charaktere kreieren einen ausgewogenen Handlungsrahmen, in den sich ganz ‘natürlich’ das Magische mischt. Die Freundschaft zwischen den Mädchen und ihrem Sternentier ist im wahrsten Sinne des Wortes bezaubernd. Sie müssen zusammenhalten und einander vertrauen und erleben gemeinsam tolle Abenteuer.

Linda Chapmans neue Kinderbuchreihe handelt von Familie, Freundschaft und Verbundenheit mit einer ordentlichen Portion glitzerndem Sternenstaub. Für kleine Mädchen ein wahrgewordener Lesetraum!

 

Band 2: “Sternenfreunde – Leonie und die Wildkatze” erschien am 23.Juli 2018

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Erstleser Kinderbücher Rezensionen

Jennifer Benkau: „Hummelhörnchen – Wunder dauern etwas länger!“ (Die Hummelhörnchen-Reihe, Band 2)

 

 Jennifer Benkau
cbj Verlag
empfohlenes Alter: ab 6 Jahren
10,00€

 

 

 

Lenja braucht ein Wunder! Denn sie hat sich in den Kopf gesetzt, im Tanzwettbewerb den ersten Preis zu holen. Dabei hat sie gerade mal die erste Tanzstunde hinter sich. “Kein Problem!”, behauptet Lenjas freches Einhorn. “Wir Einhörner sind schließlich Spezialisten für Wunder.” Doch mit dem Zaubern ist es genau wie mit dem Tanzen: Erst Übung macht den Meister. Und am Ende geschieht wirklich ein kleines Wunder – aber ein ganz anderes, als Lenja und ihr Hummelhörnchen sich das vorgestellt haben! (Klappentext)

Übung macht das Wunder

Hummelhörnchen, das pummelige Einhorn, das nicht größer als eine Hummel ist, kommt mit seinem zweiten Abenteuer daher. Diesmal braucht Lenja ganz dringend zauberhafte Unterstützung. Denn um vor Charlotte nicht dumm dazustehen, behauptet ihr bester Freund, Lenja wäre eine äußerst begabte Tänzerin, die spielend leicht den Tanzwettbewerb gewinnen wird. Leider liegen Lenjas Talente eher auf dem Fußballrasen statt auf dem Tanzparkett. Doch wie heißt es so schön? Übung macht den Meister. Und daher gibt Lenja im Tanztraining alles, während Möpp das Zaubern übt, um Lenja im Notfall mit einem Wunder behilflich sein zu können.

Wieder einmal bin ich von ‘Hummelhörnchen’ begeistert. Dieses zauberhafte Kinderbuch ist so durchdacht und mit Details liebevoll gestaltet. Jede Seite besticht mit tollen Illustrationen, die frechen Dialoge bringen einen zum Lachen. Viele Witze und Wortspielereien beziehen sich auf das Thema ‘Wunder’, passend zum Titel eben. Auch sehr passend für das WM-Jahr ist das Thema Fußball, das hier aufgegriffen wird. Nur weil Lenja ein Mädchen ist, muss sie nicht automatisch eine Ballerina sein. Dafür zeigt sie den Jungs auf dem Rasen, wie der Hase läuft.

Möpp ist glücklicherweise Möpp geblieben, mit seinen für uns Menschen mitunter merkwürdigen Einhorn-Ansichten und den schlagfertigen Kommentaren. Wunderbar finde ich die Logik: Was man angeleckt hat, gehört einem auch! Mit dem Zaubern von Wundern will es noch nicht so richtig klappen. Aber auch Möpp übt und kann schließlich wenigstens einen Blick auf seine Heimat im Goldwolkenland werfen.

‘Hummelhörnchen – Wunder dauern etwas länger’ ist noch besser als sein Vorgänger! Eine wirklich selten gute Kinderbuchreihe!

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

 

Lies doch auch meine Rezension zu: ‘Hummelhörnchen – Zaubern müsste man können’ (Band 1 der Hummelhörnchen-Reihe)

 

 

 

 

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Fantasy Rezensionen

Stefanie Lasthaus: “Die Saphirtür”

 

Stefanie Lasthaus
Heyne Verlag
12,99€

 

 

 

 

Manchmal sind große Träume nur einen kleinen Schritt entfernt

England im Jahr 1957. Kurz nachdem die hübsche Isla Hall eine Stelle als Privatlehrerin der Familie Austin im exklusiven Silverton House angetreten hat, erzählt ihr Ruby, die jüngste Tochter der Familie, dass sie nicht träumen kann. Islas eigene Träume dagegen sind ungeheuer intensiv und verstörend, seit sie bei den Austins lebt. Isla versucht, dem Geheimnis von Silverton House auf die Spur zu kommen, und entdeckt dabei die Tür zu einer magischen Welt… (Klappentext)

Eine schaurige Atmosphäre mit Gänsehautmomenten, aber…

Nach der Beendigung von ‘Die Saphirtür’ hatte ich das Gefühl, gut und spannend unterhalten worden zu sein. Insgesamt weist der Roman auch viele Elemente auf, die ansprechend sind: ein englischer Landsitz mit einem wohlgehüteten Familiengeheimnis. Träume und Traumwelten. Eine geheimnisvolle Tür. Eine zarte Liebesgeschichte. Eine mutige Heldin und ein Bösewicht, der mir noch im Nachhinein Schauer über den Rücken jagt. Auf der anderen Seite gab es bereits während des Lesens Sachen, die ein ungetrübtes Lesevergnügen erschwert haben.

Die Handlung beginnt spannend, verliert sich dann leider bis etwa zur Mitte in Wiederholungen und wird erst ab da so richtig packend. ‘Die Saphirtür’ entfaltet eine düstere Atmosphäre, die unter die Haut geht, und gipfelt in einem filmreifen Finale. Die Charaktere sind gut herausgearbeitet, aber irgendwie scheint es, als hätte jede Figur nur eine hervorstechende Eigenschaft zugewiesen bekommen. Die Hauptfigur Isla wird einzig und allein von dem überbordenden Beschützerinstinkt der kleinen Ruby gegenüber angetrieben. Die Austins scheinen einem ganz anderen Jahrhundert anzugehören. Für sie ist lediglich der Schein nach außen wichtig. Ansonsten versinken sie in Bedeutungslosigkeit.  Auch den Nebenfiguren wurde jeweils nur eine Funktion zugewiesen, die sie in der Handlung zu erfüllen haben. Einzig die Psychologie des Bösewichtes ist tiefgründiger.

Alles rund um das Thema Träume beziehungsweise Traummanifeste fällt echt komplex aus. Welcher Logik diese Traummanifeste folgen oder insbesondere wie Ruby sie erschafft und die anderen Figuren darin agieren, konnte ich manchmal schwer nachvollziehen. Auch den Masterplan des Bösewichtes habe ich nicht wirklich begriffen. Dafür ist das Thema Träume an sich vermutlich zu paradox. Und wer versteht schon Bösewichte?

Das Ende war spektakulär, lässt aber viele Fragen offen und ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung geben wird.

 

 

 

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Jugendliteratur Rezensionen

Julie Buxbaum: “Tell me three things: Wenn das Glück in deinem Postfach liegt…”

 

Julie Buxbaum
ONE Verlag
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
10,00€

 

 

 

Erzähl mir drei Dinge, die ich nicht über dich weiß…

An ihrem ersten Tag an der neuen Highschool geht für Jessie Holmes einfach alles schief. Und dabei ist ihr Leben gerade sowieso schon kompliziert genug. Da bekommt sie eine anonyme E-Mail mit Ratschlägen, wie sie den Schulalltag überstehen kann. Sie hat zwar keine Ahnung, wer dahintersteckt, aber trotzdem beschließt sie, die Tipps zu befolgen. Und Nachricht für Nachricht verliebt sie sich mehr in den Absender. Doch wer ist der Unbekannte, der ihr Herz immer wilder schlagen lässt? (Klappentext)

Genau so will ich unterhalten werden!

Nein, ehrlich, an diesem Buch gibt es nichts auszusetzen. Es ist eine unterhaltsame, rundum ausgewogene Liebesgeschichte, die sich auch gut noch ein zweites oder drittes Mal lesen lässt. Die Hauptfigur Jessie ist ein normales, unauffälliges Mädchen, das den Boden unter den Füßen verloren hat, nachdem ihre Mutter vor wenigen Jahren verstorben ist. Ihr Vater hat eine neue Frau und Jessie muss ihr zu Hause und ihre Freunde verlassen, um fortan mit der neuen Patchworkfamilie in Kalifornien zu leben. Dabei ist Jessie nicht der weinerliche Typ, der die ganze Zeit Trübsal bläst und in Selbstmitleid badet. Sie möchte Anschluss finden und nimmt daher auch die Ratschläge des anonymen E-Mail-Schreibers an.

Die Dialoge sind jugendlich, der Nachrichtenaustausch zwischen Jessie und SN ist humorvoll und schlagfertig. Sich gegenseitig drei Dinge zu erzählen, die der andere nicht von einem weiß, zieht sich konstant als Motiv durch die E-Mails.

Natürlich fesselt einen das Miträtseln um den mysteriösen Nachrichtenschreiber. Relativ schnell kommen drei ‘Verdächtige’ in die engere Wahl. Allesamt charismatische Jungs, doch einer nach dem anderen kann aufgrund fein gestreuter Hinweise ausgeschlossen werden. Dadurch ist bereits ab Mitte des Buches ziemlich offensichtlich, wer sich hinter dem Pseudonym SN verbirgt, aber die Spannung wird bis zum Ende erbarmungslos ausgereizt. Leser mit einer ausgeprägten romantischen Ader könnten unter Umständen das ein oder andere Mal ins Buch beißen wollen oder die Versuchung verspüren, bis zum Ende vor zu blättern. Tut es nicht. Durchhalten. Lesen. Vor lauter Romantik seufzen.

Man braucht aber kein zu kitschiges Teenager-Highschool-Drama zu fürchten. ‘Tell me three things’ hat genau die richtige Mischung aus den typischen Highschool-Stereotypen, die gut ankommen, eine ordentliche Portion Humor und Intelligenz. Die Handlung ist also nicht zu platt und auch nicht zu klischeehaft. Lesen. Das ist mein Ernst!

 

Vielen, vielen Dank an den Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars!

 

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Frauenromane Rezensionen Romane

Kathryn Taylor: “Wo mein Herz dich findet”

 

Kathryn Taylor
Bastei Lübbe
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
10,00€

 

 

 

Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: Warum lebt der attraktive Mann so zurückgezogen? Ihr wird schnell klar, dass seine raue Schale nur Fassade ist. Sie verliebt sich leidenschaftlich in den Außenseiter. Aber Liam kann ihr keine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft machen – denn sein dunkelstes Geheimnis droht ihre Familie zu zerstören … (Klappentext)

Eine leichte Sommerlektüre – nicht mehr und nicht weniger

Sommerzeit ist Reisezeit! Und zumindest für mich schließt diese Zeit auch immer die Suche nach einer nicht zu anspruchsvollen Lektüre für die Strandliege ein. Außerdem fühle ich mich im Sommer gern wieder wie sechzehn und könnte eine Liebesgeschichte nach der anderen verschlingen. Unterhaltsam soll sie sein, gern ein bisschen Seifenoper, fesselnd, und bloß nicht mit den Stereotypen geizen. Mit Kathryn Taylors ‘Wo mein Herz dich findet’ habe ich genau so eine Lektüre bekommen.

Junge Hotelerbin entdeckt in einsamer Waldhütte den griesgrämigen, aber unfassbar attraktiven Außenseiter. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Aber oh nein! Er hat ein fürchterliches Geheimnis, das auch noch im Zusammenhang mit der jungen Hotelerbin steht. Perfekt. Was will man mehr.

Überraschenderweise gibt es aber auch noch eine zweite Liebesgeschichte, die für mein Empfinden die erste ziemlich in den Schatten stellt. Die Jugendliebe von Caras Bruder kehrt zurück. Kurz vor dessen Hochzeit. Was in diese Konstellation hineinspielt, ist um Längen spannender als die Geschichte um Cara und Liam. Die Gefühle zwischen Patrick und Amy, ihre Trennung, die Missverständnisse und natürlich die bevorstehende Hochzeit verleihen dem Roman seine Dynamik. Man fiebert bis zum filmreifen Ende mit, ob und wen Patrick heiratet. Die aus dem Klappentext hervorgehenden Hauptfiguren Cara und Liam, deren Gefühle noch frisch und wild sind, wirken dagegen oberflächlich. Ich hatte mir mehr von den beiden versprochen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ‘Wo mein Herz dich findet’ reichlich gut unterhält. Es liest sich flüssig und die einzelnen Erzählstränge sind angenehm miteinander verwoben. Die verschiedenen Elemente wie Figuren und Intrigen erinnern an die Rosamunde Pilcher-Verfilmungen auf ZDF und die zählen immerhin zu den beliebtesten Sendungen.

 

Ich bedanke mich beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

 

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Fantasy Jugendliteratur Rezensionen

Nina Blazon: “Silfur – Die Nacht der silbernen Augen”

 

Nina Blazon
cbt Verlag
empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
9,99€

 

 

 

Sommerferien in Island, einem Land, in dem die Menschen sich am Lagerfeuer Geschichten über Elfenwesen und Wiedergänger erzählen. Doch handelt es sich wirklich nur um Geschichten? Die Brüder Fabio und Tom sind sich da zunehmend unsicher. Gemeinsam mit Elín, dem wilden isländischen Mädchen, das ihnen nicht nur die Hauptstadt Reykjavík zeigt, sondern sie auch mit zu einem Reiterhof in der Nähe der berühmten Hraunfossar-Wasserfälle nimmt, stoßen sie auf eine geheimnisvolle Welt im Verborgenen … (Klappentext)

Isländische Märchenwelt

Tom und Fabio, zwei Brüder, die zwar ständig für Zwillinge gehalten werden und doch unterschiedlicher kaum sein könnten. Fabio ist der ältere der Brüder, doch aufgrund einer Krankheit hängt er in seiner Entwicklung zurück. Dagegen wird Tom als hochintelligent eingestuft, er ist sportlich und entdeckungsfreudig. Obwohl er sich seinem Bruder gegenüber immer wieder zurücknimmt, spürt Fabio, dass er mit Tom nicht mehr lange mithalten kann. Besonders deutlich wird das Problem, als Tom auf die quirlige Elín trifft. Immer häufiger brechen die beiden zu abenteuerlichen Unternehmungen auf, während Fabio zurückbleibt. Doch auf seinen Streifzügen durch Reykjavík bemerkt Fabio alsbald, dass er Dinge sehen kann, die anderen verborgen bleiben. Er verfügt über die seltene Gabe der Elfsichtigkeit und ist somit in der Lage, die geheimen Bewohner Islands wahrzunehmen, was ihn in ziemlich große Schwierigkeiten bringt.

Nina Blazon zählt zu meinen Lieblingsautoren. Sobald ein neues Buch von ihr erscheint, stürze ich mich darauf. Denn sie schafft es, einen in ihre Welt hineinzuziehen und erschafft eine schaurige Atmosphäre von der Art, die einen angenehm im Nacken kribbelt. Anders als beispielsweise ‘Fayra’ oder ‘Laqua’  ist ‘Silfur’ aber nicht besonders schaurig. Aus diesem Grund fiel die Handlung auch nicht so fesselnd aus, wie erhofft. Die Landschaftsbeschreibungen entführen einen zwar in das Land von Feuer und Eis, aber die düstere, übernatürliche Ebene, die Nina Blazon in ihren anderen Werken kreiert, kommt in ‘Silfur’ nicht rüber. Auch wenn die Handlungsstränge vielschichtig und von der nordischen Mythologie durchdrungen sind.

Ein Problem für mich sind die sehr jungen Protagonisten, in die ich mich einfach nicht einfühlen kann. Elín mit ihrem sprunghaften Gefühlswirrwarr bringt eine Unruhe in die Geschichte, die mich beim Lesen stört. Wenn man zu der empfohlenen Altersgruppe gehört, ist einem das vermutlich völlig egal. Obwohl ich dagegen halten muss, dass die Hauptfiguren in ‘Fayra’ und ‘Laqua’ ebenfalls Kinder sind, die mich als Charaktere jedoch mehr für sich eingenommen haben als Tom, Fabio und Elín.

Aber ‘Silfur’ ist für alle Nina Blazon Fans ein zu empfehlendes Buch, das man nicht bereut gelesen zu haben.

Vielen lieben Dank an cbt und das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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Hörbücher Rezensionen

“Winnie Puuh: Die schönsten Freundschaftsgeschichten” gelesen von Roland Hemmo

der Hörverlag
Spieldauer: 1 Stunde und 13 Minuten
empfohlenes Alter: ab 3 Jahren
Audio-CD: 7,95€

 

 

Der Lieblingsbär von Kindern und Eltern

Puuh, der weltberühmte und überall beliebte Bär, ist stets für ein Abenteuer zu haben. Die kurzen Geschichten aus dem Hundert-Morgen-Wald sind auch schon für die ganz kleinen Puuh-Fans geeignet. Der liebenswert-tollpatschige Bär und seine Freunde Christopher Robin, Tigger, I-Ah, Rabbit, Känga und Ruh sind immer füreinander da und erleben gemeinsam mal lustige, mal spannende Abenteuer.

Wer kennt sie denn nicht? Die Geschichten aus dem Hundert-Morgen-Wald rund um Winnie Puh und seine Freunde. Als Kind habe ich sie geliebt und nun bin ich an der Reihe, die Geschichten meinem eigenen Kind näherzubringen. Ein Hörbuch wird bei uns gern im Auto oder manchmal schon zum Frühstück gehört, insbesondere wenn der Start in den Tag und die Aussicht auf die Kita das Kind nicht gerade in Jubelrufe ausbrechen lassen. So ein Hörbuch bringt bei uns die nötige Ruhe rein und dann wird sogar das Brötchen gegessen.

“Winnie Puuh: Die schönsten Freundschaftsgeschichten” enthält jeweils 4 Geschichten aus den Büchern:
“Die neuen Abenteuer von Winnie Puuh”
“Winnie Puuhs Freundschafts-Geschichten” und
“Hoppla! Geschichten vom Ausprobieren mit Winnie Puuh”

Die Länge der einzelnen Geschichten ist für Kinder ab einem Alter von 3 Jahren absolut in Ordnung, nicht zu lang und nicht zu umfangreich.

Die Kurzgeschichten sind abwechslungsreich. Ob Rabbit, Tigger oder Ferkel, alle Bewohner des Hundert-Morgen-Waldes erleben ihr eigenes Abenteuer. Gelesen werden die Kapitel von Roland Hemmo, der schon seit 1997 DIE Erzählstimme von Winnie Puuhs Abenteuern ist. Er haucht den Figuren wie kein anderer Leben ein. Der ruhige, tiefe Klang seiner Stimme macht ihn einfach zu einem perfekten Märchenerzähler.

Ein bisschen Schade ist, dass zu Beginn der CD kein Lied eingespielt wird. Auch zwischen den Kurzgeschichten wäre eine kurze Melodie nett gewesen, um den Übergang zu gestalten. Plötzlich ist man mitten in einer neuen Geschichte und hat gar nicht so richtig mitbekommen, dass die andere vorüber war. Ansonsten kann ich das Hörbuch voll und ganz empfehlen.

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Ratgeber Rezensionen

Nicola Schmidt: “artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch”

 

Nicola Schmidt
Kösel-Verlag
22,00€

 

 

 

Entspannt und liebevoll durch die turbulente Kleinkindzeit

Kleinkinder sind zum Fressen süß und entdecken mit großen Augen die Welt. Aber warum essen sie kein Gemüse und schreien im Supermarkt? Nicola Schmidt zeigt mit vielen praktischen Tipps, wie Eltern auch heute der Biologie ihrer Kleinkinder gerecht werden können, obwohl die sich seit der Steinzeit kaum verändert hat.
Wenn Eltern verstehen, was in Körper und Gehirn ihrer Kinder passiert, sehen sie ihren Alltag mit anderen Augen – und wissen, was zu tun ist.

Bedürfnisorientierte Erziehung für Kleinkinder

Nicola Schmidts ‘artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch’ ist die Fortsetzung zu ‘artgerecht – Das andere Baby-Buch‘ und widmet sich der Kleinkindphase zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr. Inhaltlich beleuchtet das Buch sämtliche relevanten Themen- bzw. Problemfelder, die Eltern in dieser Entwicklungsphase bewegen, wie etwa die Ernährung, Schlafen, Sauberwerden, Spielen und die Entwicklung der Eigenständigkeit, sowie das Familienleben und die Kinderbetreuung durch Kindertagesstätten.

Schmidt bietet keine Patentlösung an, sondern zeigt anhand von wissenschaftlichen Fakten die grundlegenden Bedürfnisse von Kleinkindern auf. Statt starrer Regeln gibt es jede Menge Informationen aus der Anthropologie, Vergleiche mit Naturvölkern und wissenschaftliche Studien. Wer weniger geschult ist mit biologischen Fachausdrücken wird wahrscheinlich die entsprechenden Kapitel lediglich überfliegen oder gar nicht lesen. Anderen wiederum hilft gerade diese nüchterne Wissenschaft, eine vermeintlich stressige Situation im Zusammenleben mit einem Kleinkind plötzlich mit der nötigen Ruhe zu betrachten und die angebotenen Tipps aufzunehmen und bestenfalls umzusetzen. Welche Tipps und Hinweise umgesetzt werden, bleibt den Familien selbst überlassen, obwohl die Autorin manchmal eine deutlich bewertende Meinung durchblicken lässt.

Insgesamt bietet ‘artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch‘ ein umfangreiches Wissen und erklärt tiefgründig den Ursprung und die Ursachen der Bedürfnisse von Kleinkindern. Dies weckt zum einen das Verständnis für viele Situationen und zum anderen bewirkt der ruhige, sachliche Schreibstil, dass auch der Leser (der in diesem Fall höchstwahrscheinlich ein Elternteil auf der Suche nach Rat ist) von einer gewissen Ruhe ergriffen wird.

Ruhe zu bewahren und das Verständnis für das Verhalten unserer Kinder sind die Eckpfeiler dieses Buches. Wer sich darauf einlässt, kann aus ‘artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch‘ sehr viel nützliches Wissen und Praxistipps ziehen.

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

Weitere Rezensionen
MonerlS-bunte-Welt

 

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Biografien Rezensionen

Andrew Morton: “Meghan: Von Hollywood in den Buckingham-Palast. Ein modernes Märchen.”

Andrew Morton
Heyne Verlag
20,00€

 

 

 

 

Sie verzaubert nicht nur Prinz Harry

Meghan Markle lebt ein echtes Märchen: Als Frau von Prinz Harry wird sie offizielles Mitglied des britsichen Königshauses. Wie ihre Schwägerin Herzogin Kate und zuvor Lady Di wird sie von nun an und für immer das Bild der britischen Monarchie mit prägen.

Zum ersten Mal erzählt jetzt Bestseller-Autor Andrew Morton, einzigartiger Kenner der Royals, von ihrer Kindheit, ihrer couragierten Persönlichkeit, ihren Träumen und Zielen – und zeigt, was von Meghan in ihrer neuen Rolle zu erwarten ist. (Klappentext)

Die Medien berichten täglich über sie: Harry und Meghan. Der Prinz und die Schauspielerin. Sie sind das Traumpaar des Jahres und könnten doch unterschiedlicher kaum sein. Ihre Beziehung erinnert an ein wahrgewordenes Märchen. Doch wer ist eigentlich Meghan Markle? Wenn überhaupt, ist sie den meisten als Anwaltsgehilfin aus der Fernsehserie Suits bekannt.

Der Autor, Andrew Morton, hat bereits einige Erfahrung im Bereich Biografien gesammelt. Er veröffentlichte beispielsweise die Biografie von Prinzessin Diana mit pikanten Details aus ihrem Eheleben und Prinz Charles’ Affäre mit Camilla Parker Bowles, wobei seine Hauptquelle niemand geringeres als Diana selbst gewesen war. Und nun schreibt derselbe Mann über eine junge Frau, die im Prinzip Lady Dis Schwiegertochter ist. Mortons Biografie zeichnet das Bild einer sympathischen, zielstrebigen jungen Frau, die aufgrund ihrer Abstammung immer wieder mit Diskriminierung und Vorurteilen kämpfen muss. Nun muss man auch berücksichtigen, dass Meghan gerade einmal 36 Jahre jung ist und bis zu ihrer Rolle als Rachel Zane als Schauspielerin wenig Erfolg hatte. Es wundert daher nicht, dass in der ersten Hälfte des Buches ausschließlich von diversen Castings und Wohltätigkeitsveranstaltungen die Rede ist, die Meghan besuchte. Die zweite Hälfte widmet sich ausgiebig der Beziehung zu Prinz Harry, der jahrelang in dem Ruf stand, ein streitsüchtiger Trunkenbold zu sein, bis er nach seinem Militärdienst zu dem Mann wurde, den jemand wie Meghan lieben konnte.

Meghan ist insofern eine interessante Persönlichkeit, da sie eine sehr charakterstarke Frau ist, die sich aus eigener Kraft etwas aufgebaut hat und viel Medienerfahrung mitbringt. Sie kämpft für die Gleichberechtigung der Frau, hält intelligente Reden, veröffentlicht Aufsätze zu politischen Themen. Sie hat stets ein gewisses Image gepflegt, zeigt sich beherrscht, kultiviert und mit viel Charme. Die nächste Biografie über ihr Leben als Prinzessin dürfte noch um einiges spannender werden, denn die große Frage, die man sich nach der Lektüre dieses Buches stellt, ist doch, welchen Einfluss diese kluge Frau, die Morton hier schildert, auf die Monarchie hat.

Es ist eine sehr wohlwollende Biografie, in der kaum ein kritisches Wort über Meghan verloren wird.  Sie erscheint absolut Markle-los.

 

 

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Frauenromane Rezensionen Romane

Julie Lawson Timmer: “Ein halbes Jahr zum Glück”

 

Julie Lawson Timmer
Bastei Lübbe
14,00€

 

 

Die frisch geschiedene Markie Bryant zieht mit ihrem Sohn Jesse in einen heruntergekommenen Vorort. Hier will sie sich vor der Welt verkriechen, aber sie hat die Rechnung ohne ihre neue Nachbarin gemacht: Die resolute Mrs Saint erklärt es zu ihrer Mission, Markie aus ihrem Schneckenhaus zu holen. Diese wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Mrs Saints Einmischungen. Doch schließlich muss sie zugeben, dass die Maßnahmen ihrer Nachbarin tatsächlich helfen. Und dann kommt der Tag, an dem Mrs Saint auf einmal Markies Hilfe braucht… (Klappentext)

Markie kann die Fassade eines Bilderbuchlebens nicht länger aufrecht erhalten, als herauskommt, dass ihr Mann eine Affäre hat. Plötzlich alleinerziehend und hoch verschuldet, versucht sie sich vor der Welt zu verstecken. Doch ihre Nachbarin Mrs Saint drängt sich mit ihren gutgemeinten, aber nicht unbedingt erwünschten Ratschlägen immer wieder auf.

An dieser Stelle haben Cover und Klappentext bei mir vollkommen andere Erwartungen geweckt, worum es im weiteren Verlauf der Handlung geht. Ich dachte an eine Sommerlektüre über eine starke Frau, die zu sich selbst findet und einen Neuanfang wagt, aufgemuntert von der schrulligen alten Nachbarin, die das schwermütige Thema der Selbstfindung auf amüsante Art auflockert. Aber Markie ist ein durchweg träger Charakter, mit dem man als Leser nicht warm wird. Sie badet im Selbstmitleid und lässt an keiner Stelle die Stärke durchblicken, von der man lesen möchte. Dagegen fällt Mrs Saint schon tiefgründiger aus. Sie ist schwierig und komplexer angelegt, natürlich vor allem aufgrund ihrer Vergangenheit, die am Ende aufgeklärt wird. Dennoch ist es im Verlauf des Romans nicht immer eindeutig, warum Mrs Saint die Dinge tut, die sie tut. In ihrem Haus nimmt sie Menschen auf, die auf irgendeine Weise am Leben gescheitert sind und die auch – so vermittelte es jedenfalls der Roman – nirgendwo in der Welt einen neuen Platz finden würden, wenn nicht als Hilfskräfte auf Mrs Saints Anwesen. Dann werden diese Menschen auch noch als ‘Mängelexemplare’ bezeichnet. Angesichts des Hintergrundes von Mrs Saint ist diese Bezeichnung unglücklich gewählt und hat mir auch überhaupt nicht gefallen.

Die Handlung zieht sich zäh in die Länge bis am Ende die große, dramatische Wendung beziehungsweise Enthüllung kommt. Die versetzt einen umso mehr in Erstaunen, da sie nicht zum übrigen Roman passt. Aus Mrs Saints Geschichte hätte ein eigenes Buch gemacht werden können oder zumindest hätten Rückblicke, die Licht in ihr bewegtes Leben bringen, schon eher in die Handlung eingestreut werden können.

‘Ein halbes Jahr zum Glück’ hat mich leider nicht überzeugen können, auch wenn die Grundidee gar nicht so übel war.

Zum Schluss noch einen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!