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Fantasy Jugendliteratur Rezensionen

Ulrike Schweikert: “Léon & Claire: Er fand sie im Licht”

 

Ulrike Schweikert
cbt Verlag
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
16,99€

 

 

 

Claire glaubt ihre große Liebe Léon, den Jungen aus der dunklen Welt der Katakomben unter Paris, für immer verloren. Da bekommt sie von einer alten Frau einen geheimnisvollen Stein, den nur Léon ihr geschickt haben kann. Claire spürt, dass er lebt – und spürt die magische Verbindung. Doch die Spur des Steins führt ins Leere. Gleichzeitig kreuzt Cato, der unheimliche Onkel ihres Erzfeindes Adrien, immer wieder Claires Weg. Steht er in Verbindung mit den mächtigen Zauberern des Lichts und der Schatten? Und kann Léon sich jemals aus der dunklen Welt befreien? Verzweifelt versuchen Léon und Claire, in der Stadt der Lichter einen Weg zueinander zu finden. Liebe ist Magie, doch ist sie stärker als die Magie des Schattens? (Umschlagtext)

Düster, magisch und mitreißend!

Dies ist der zweite und auch letzte Band der Léon und Claire-Reihe. Er beginnt, wo Band eins auf so dramatische Weise endete. Immer diese gemeinen Cliffhanger! Claire hält Léon für tot und muss mit dem Verlust und der Trauer zurechtkommen. Doch Léon wird von der Lichtkönigin gefangen gehalten und gefoltert, um den Schatten hervorzulocken. Es gelingt ihm schließlich, seinen Freunden Jannine und Marcell eine Nachricht zukommen zu lassen. Und die Suche nach Léon beginnt.

Durch die düstere Atmosphäre wird man selbst als Leser ganz melancholisch und verweifelt. Man sehnt sich danach, dass Léon und Claire endlich wieder zueinander finden. Fast 250 Seiten lang lässt die Wiedervereinigung auf sich warten. Das war mir eindeutig zu lang, ein ständiges Hin und Her mit diesen magischen Steinen und dann auch noch die Suche nach einer Ratte! Die historischen Rückblicke, die einem Léons Vergangenheit näherbringen, sind wirklich sehr informativ und hervorragend recherchiert, jedoch vielleicht ein bisschen zu detailliert. Mir kam es so vor, als sollte das ersehnte Zusammentreffen der Hauptfiguren durch diese ausschweifenden Schilderungen des Deutsch-Französischen Krieges hinausgezögert werden, um die Spannung ins Unermessliche zu steigern. Für meinen Geschmack war das schon etwas übertrieben zu lang.

Das Ende hat mich leider nicht ganz befriedigt. Irgendwie bin ich mehr der Typ, der sich wünscht, dass die Helden am Ende in den Sonnenuntergang reiten und glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben, was natürlich nicht zu dieser Geschichte gepasst hätte. Es scheint, als ob sich die Autorin ein Hintertürchen offen gelassen hat, um vielleicht doch noch einen Band hinterher schieben zu können. Genügend Fragen sind auf jeden Fall offen geblieben.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die von der Autorin erzeugte Atmosphäre ist packend und düster vom Anfang bis zum Ende. Auch die Beschreibungen von Paris sind so lebendig, dass ich die Stadt wirklich vor Augen hatte. Besonders gefallen hat mir Marcell, der nicht nur ständig die Figuren im Buch rettet, sondern auch die treibende Kraft ist, die der Handlung immer mal wieder einen Schubs nach vorn gibt.

 

Ulrike Schweikert: “Léon & Claire – Er trat aus den Schatten” (Léon & Claire-Reihe, Band 1)

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Jugendliteratur Rezensionen

William Ritter: “Jackaby – Die verschwundenen Knochen” (Die Jackaby-Reihe, Band 2)

 

William Ritter
cbt-Verlag
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
9,99€

 

 

 

Kein Fall zu seltsam, keine Spur zu heiß!

New Fiddleham, 1892: Abigail Rook, die junge Assistentin von R.F. Jackaby – Detektiv für unerklärliche Phänomene – langweilt sich nie in ihrem neuen Job. Von besonders garstigen Gestaltwandlern, die sich als süße Kätzchen tarnen, bis hin zu Mord ist alles in ihrem Tagesablauf dabei. Als in dem benachbarten Gad’s Valley ein nicht identifizierbares Monster Tiere und Menschen überfällt, bittet Junior Detective Charlie Cane Abigail um Hilfe. Bald sind Jackaby und Abigail in eine Jagd nach einem Dieb, einem Monster und einem Mörder verwickelt, die ihren ganzen Scharfsinn verlangt …  (Umschlagtext)

Der Sherlock Holmes des Übernatürlichen!

Als ich auf Jackaby stieß, war ich auf der Suche nach einer Alternative zu Lockwood & Co. Der Klappentext hat natürlich sofort mein Interesse geweckt und ich konnte es kaum erwarten, bis das Buch endlich da war. William Ritters Schreibstil ist begnadet, britisch gestelzt und humorvoll zugleich, passend zur erzählten Zeit um 1892.

Die titelgebende Hauptfigur Jackaby ist brillant auf seinem Gebiet der unerklärlichen Phänomene, ein Detektiv für das Paranormale, aber auch ein ziemlich verschrobener Kauz, dessen Sozialkompetenz eher mittelmäßig ausgeprägt ist. Darin erinnert er sehr an Benedict Cumberbatchs Sherlock, auch was den Mantel und ein bisschen auch die Mütze anbelangt. Daher obliegt es seiner reizenden Assistentin Abigail, den Fall aus ihrer Perspektive zu erzählen. Abigail ist die perfekte Ergänzung zu Jackaby, sie sieht, was er übersieht. Sie findet die sanften zwischenmenschlichen Töne, wo Jackaby mit seiner analytischen Art aneckt. Die beiden sind ein tatkräftiges Ermittlerduo. Nur leider treten sie in dieser Fortsetzung kaum zusammen in Aktion, was mir sehr gefehlt hat. Obwohl er die Titelfigur ist, ist Jackaby zu wenig präsent.

Überhaupt weist dieser Teil nach einem sehr unterhaltsamen und vielversprechenden Auftakt einige Längen auf und man hat das Gefühl, als wüsste der Autor zwischendrin selbst nicht, worauf die Geschichte hinzielt. Dabei wimmelt es im Roman nur so von skurrilen, starken Charakteren, die die Handlung vorantreiben könnten. Die beiden zankenden Archäologen, die sich gerne einmal mit Steinen bewerfen, sorgen für einige witzige Momente. Oder die taffe Journalistin Nellie Fuller, die eine für diese Zeit sehr emanzipierte Frau ist. Am Ende nimmt die Handlung wieder richtig Fahrt auf, es wird packend und blutrünstig und dann gibt es einen fiesen Cliffhanger, um begeisterte Leser zu ärgern, die sich nun bis zum nächsten Band in Geduld üben dürfen.

Die Jackaby-Reihe empfehle ich auf jeden Fall allen Fans von Lockwood & Co., aber auch Fans von Supernatural und Sherlock Holmes werden auf ihre Kosten kommen. Viel Spaß beim Lesen!

 

William Ritter: “Jackaby” Band 1
cbt Verlag
9,99€

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Geschenkbücher Rezensionen

Katja Muggli: “Mach mich zu deinem Buch: Inspirationen zum Malen, Kleben, Basteln und Glücklichsein”

 

Katja Muggli
Südwest Verlag
12,99€

 

 

 

 

Lass dich inspirieren, denn die Fantasie kennt keine Grenzen: Bastle deine eigene Tischdeko und gestalte Postkarten mit den Tipps und Stickern aus diesem Buch, übe dich im Handlettering, entwirf Collagen für die Wohnzimmerwand, verziere Geschenke mit selbst gestalteten Anhängern und wickle sie ins Geschenkpapier zum Herausnehmen, schneide dir Poster zum Aufhängen aus oder male dich ganz einfach glücklich – all dies gibt’s in diesem Buch. 140 Seiten voller kreativer Ideen zum Kritzeln, Kleben, Dekorieren, Verschenken und vieles mehr… (Umschlagtext)

Das Buch der 1000 kreativen Bastelideenvorlagen!

Mir geht es genauso wie der Autorin, wenn mich die Muße küsst oder die Bastellaune packt, muss die Idee am besten sofort und ohne große Planungsphase umgesetzt werden. Außerdem fehlt es mir an Zeit und Geduld, gerade für kleinere Bastelvorhaben im Vorfeld stundenlang Schablonen zu entwerfen oder einzigartige Gestaltungsideen zu ersinnen und dann die notwendigen Materialien zu beschaffen.

Mach mich zu deinem Buch steckt voller Vorlagen, auf die man sofort zurückgreifen kann. Es enthält trendiges Motivpapier, Postkarten, Etiketten, Geschenkanhänger, Sticker, Mal- und Kopiervorlagen. Für jeden erdenklichen Anlass ist etwas dabei. Es gibt Anregungen für Gestaltungsmöglichkeiten, auf die ich gar nicht gekommen wäre.

Anfangs hatte ich Hemmungen, Seiten aus dem Buch herauszutrennen. Aber genau dafür ist es gedacht und sobald man seine Scheu abgelegt hat, wird das Buch zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel beim Basteln. Das einzige, was ärgerlich ist, ist, dass die Seiten beidseitig bedruckt sind. Entscheide ich mich beispielsweise für das wunderschöne Geschenkpapier, zerstöre ich die Postkarte auf der Rückseite. Trotzdem bin ich endlos erstaunt, wie viele gestalterische Möglichkeiten man aus einem Buch herausholen kann. Dieses Buch hat mich überrascht und begeistert!

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

 

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Geschenkbücher Rezensionen

Sarah Ford: “Sei ein Einhorn! Komm auf die Regenbogenseite des Lebens”

 

Sarah Ford
Heyne Verlag
7,99€

 

 

 

Achtsamkeit? Hygge? Minimalismus? Gehören schon längst zur Lebensphilosophie des Einhorns! Es lebt immer im Moment und hängt sein Herz nicht an materielle Dinge. Und sogar an Bad Hair Days weiß es um seine innere Schönheit. Mit seinem Schweif verscheucht das Einhorn schlechte Stimmung in Windeseile, bringt mit ein wenig Einhorn-Zauber ein Lächeln und positive Gedanken in unseren Alltag und zeigt uns die Sonnenseiten des Lebens – denn: Feenstaub und Glitzer helfen immer. Ein Glücksbuch der besonderen Art.

Dieser trübe, regnerische Januartag scheint mir bestens geeignet, um euch auf die Regenbogenseite des Lebens zu ziehen.

Habt ihr genug von Eulen und Flamingos? Mögt ihr Regenbogenglitzer in ALLEN Bereichen eures Lebens? Esst ihr gerne bunte Marshmallows? Und liebt ihr den Duft von Zuckerwatte? Dann schließt euch der Trendbewegung Einhorn an. Werdet zum Einhorn. Den besten Weg, um eines zu werden, beschreibt Sarah Ford in diesem kleinen Glücksbuch. Es enthält auf 96 Seiten Hinweise und Einhornregeln gepaart mit unterhaltsamen Karikaturen.

Gestandene Einhörner werden in diesem Geschenkbuch sicherlich eine kurzweilige Unterhaltung finden. Das liegt nun einmal in der Natur des Einhorns, immer positiv denken, auch wenn die Einhorndarstellungen teilweise etwas verunglückt wirken und auch die dazugehörigen Sprüche an Einfallsreichtum missen lassen.

 

Mein Begleiter für die tägliche Kaffeedosis 😉

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Rezensionen Romane

Irmtraud Morgner: “Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura”

 

Irmtraud Morgner
btb Verlag
12,00€

 

 

 

Nimmt der ewige »Krieg der Geschlechter« ein Ende? Die Spielfrau Beatrix erwacht nach über achthundertjährigem Schlaf in unserer Gegenwart. In der Provence war sie im hohen Mittelalter eingeschlafen, jetzt bekommt sie es mit einer Welt zu tun, in der ihr Schloss einer Schnellstraße Platz machen soll. Sie bringt aber nicht nur diese Entscheidung ins Wanken, auch wie Männer und Frauen zusammenleben und worin das Wesen der Erotik gesehen wird, will ihr nicht einleuchten. Am besten, man würde noch einmal ganz von vorne beginnen … (Umschlagtext)

Die Trobadora Beatriz de Dia ist ihrer Zeit voraus. Sie ist eine kunstbegabte, äußerst intelligente Frau, die weiß, was sie will und was nicht. Sie passt nicht ins vorherrschende Frauenbildnis des Hochmittelalters und will sich auch nicht mit der für die Frau vorgesehenen Rolle abfinden. Also lässt sie sich von dem Zauberwesen Melusine – der bekannten Sagengestalt der französischen Literatur des Mittelalters – in einen Dornröschenschlaf versetzen, Dornenhecke inklusive, und erwacht 800 Jahre in der Zukunft. Von Frankreich aus reist sie in die DDR, die ihr als Land des Feminismus angepriesen wurde, und lernt dort Laura Salman kennen.

Beatriz erlebt den politischen Feminismus der 1970er Jahre. Es geht um die Gleichberechtigung der Frau im Berufsleben, die Entlastung der berufstätigen Frau in Bezug auf Kinderbetreuung, um ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben für Frauen. Doch Beatriz erkennt bald, dass die Realität anders aussieht.

Irmtraud Morgner verarbeitet fantastische, märchenhafte Elemente und stellt sie der entzauberten Wirklichkeit der DDR entgegen. Sie porträtiert auf humoristische Weise den Alltag, hebt Wahrheiten hervor, die an Aktualität nicht verloren haben.

Ich denke nur, dass ihr Schreibstil es vielen Lesern erschwert, einen Einstieg ins Werk zu finden. Nach dem Umschlagtext erwartet man einen flüssig geschriebenen Roman, doch Morgner hat einen komplexen Bauplan für ihren Roman ersonnen. Die Sätze sind häufig ungeschliffene, kurze Satzbrocken und manchmal fällt es schwer, dem roten Faden zu folgen.

Die Abenteuer der Trobadora Beatriz ist der 1. Band einer Trilogie, die von der Autorin leider nicht mehr beendet werden konnte. Band 2 Amanda. Ein Hexenroman ist im btb Verlag erschienen. Vom dritten Band existieren nur Fragmente.

Zum Schluss noch einen lieben Dank an den btb Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

Irmtraud Morgner: “Amanda. Ein Hexenroman” Band 2 um Beatriz de Dia
btb Verlag
12,99€

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Jugendliteratur Rezensionen

Walter Jury: “BURN – Der Anfang vom Ende” (Die Tate-Archer-Reihe, Band 2)

Walter Jury, Sarah Fine
cbt-Verlag
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
9,99€

 

 

 

»Independence Day« meets »Top Secret!«

Tate hat den Scanner verloren, den er um jeden Preis schützen wollte und den sein Vater als unabdingbar für das Überleben der Menschheit ansah. Doch Tate ist vollauf damit beschäftigt, sich und Christina in Sicherheit zu bringen – vor Aliens und feindlich gesinnten Menschen gleichermaßen. Im Safe House seines Vaters stößt er auf einen Hinweis, der ihm klarmacht, was den Planeten wirklich bedroht. Bald verdichten sich die Zeichen, dass sein Gegner mächtiger und gefährlicher ist, als er… (Umschlagtext)

Der fulminante Endkampf!

Der 2. Teil um Tate Archer beginnt an der Stelle, an der Band 1 aufhört. Der Scanner ist weg. Und Tate und Christina schweben nach wie vor in höchster Gefahr. Sie brauchen einen sicheren Ort. Gerade als man denkt, das Katz-und-Maus-Spiel aus Band eins würde auch in der Fortsetzung die Handlung dominieren, kommt der große Wandel. Aus Feinden werden plötzlich Verbündete. Denn es gibt noch einen viel gefährlicheren Feind, der sowohl das Ende der H2 als auch der Menschheit bedeuten kann.

Darüber musste ich schon fast ein bisschen schmunzeln. Die H2 kamen auf die Erde, weil sie auf ihrem eigenen Planeten von einer feindlichen Spezies unterwandert und ausgerottet wurden, und machen auf der Erde eigentlich nichts anderes als ihnen selbst wiederfahren ist. Die Kette des Aussterbens.

In BURN gibt es auf jeden Fall mehr Abwechslung in der Handlung, es gibt neue sympathische und spannende Figuren, noch mehr Verwicklungen und einen filmreifen Endkampf. Mir hat die Entwicklung von Tate und Christina gefallen. Nicht nur ihre Beziehung zueinander, sondern auch ihre persönliche, charakterliche Weiterentwicklung. Der Schreibstil ist wie schon in Band eins sehr packend. Die Spannung bleibt durch das gesamte Buch auf dem höchsten Level, sodass man als Leser mit Herzrasen durch die Kapitel fliegt und vor Nervenkitzel fast vergeht. Insgesamt ein gelungener Abschluss!

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

 

 

 

“SCAN – Im Visier der Feindes” von Walter Jury und Sarah Fine

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Kochbücher Rezensionen

Sarah Aßmann: “Kawaii backen:

 

Sarah Aßmann
Bassermann Verlag
80 Seiten
9,99€

 

 

Das japanische Wort KAWAII bedeutet süß, niedlich, ein Schätzchen. Und so sind die Kekse und Kuchen in diesem Buch. Es sind kleine Maskottchen, die an Prüfungstagen mitgegeben werden, ein herzliches Dankeschön oder eine liebevolle Freundschaftsgeste. Wer Spaß an Hello Kitty und Pokémon hat, der wird sie lieben. Und wer etwas ganz Besonderes für einen Sweet Table, zur Hochzeit oder zum Geburtstag sucht, der wird hier fündig. (Umschlagtext)

In Japan bezeichnet Kawaii ein Konzept, das das Niedliche, Kindliche betont und sich über alle Bereiche der japanischen Gesellschaft und Kultur erstreckt. Elemente von Kawaii finden sich nicht nur in der Mode oder im öffentlichen Leben, sondern werden auch als Mittel zum Wahlkampf eingesetzt. Kawaii ist einfach allgegenwärtig und schwappt immer mehr auch zu uns herüber.

Kawaii backen setzt auf zuckersüße Akzente. Insgesamt gibt es 6 verschiedene Grundrezepte, die den sieben verschiedenen Themenbereichen entsprechend abgewandelt werden. Insofern besticht das Buch weniger durch ausgefallene Rezepte als durch vom Kawaii-Konzept inspirierte Deko-Ideen und eine hübsche Präsentation. Der Keksteig beispielsweise ist ein simpler Plätzchenteig, der gut zum Ausstechen geeignet ist. Ihr könnt aber auch jedes andere euch bekannte Plätzchenrezept aus eurem eigenen Fundus verwenden. Die Verzierung auf den Keksen ist Zuckerguss, so wie ihn schon meine Oma hergestellt hat, wird jedoch ganz toll als Royal Icing bezeichnet.

Ebenfalls vorhanden sind Schablonen für die Kekse. Allerdings hege ich Zweifel an deren Praktikabilität. Es handelt sich um Umrisse auf der Innenseite des Buchdeckels. Wie ist das gedacht? Soll man die Umrisse abmalen und sich dann eine Schablone anfertigen? Jeden Keks einzeln mit dem Messer ausschneiden? Diese Kekse sind dann in der Tat zu wertvoll, weil in mühevoller Handarbeit gefertigt, um sie einfach aufzuessen! Die meisten Ausstechformen gibt es glücklicherweise im Handel zu kaufen. Darauf habe ich schließlich zurückgegriffen.

Kawaii backen ist als Einstieg für Backanfänger und für alle, denen das Kawaii-Konzept gefällt, super gut geeignet, da die Rezepte nicht zu schwer sind. Für die liebevollen, detailreichen Verzierungen sollte man ein wenig Geduld mitbringen. Ich denke, wer Inspiration für sein nächstes Backvorhaben sucht, der wird in diesem Buch fündig.

Zum Schluss noch einen großen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!

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Fantasy Rezensionen

Benne Schröder: “Zum Teufel mit der Liebe. Catalea Morgenstern. Band 2”

 

Benne Schröder
LYX-Verlag
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
10,00€

 

 

Teufelin werden? Never Ever!

Das kann doch nicht wahr sein! Gerade erst hat Catalea Morgenstern widerwillig akzeptiert, dass sie die Tochter des Teufels ist – da verschwindet dieser plötzlich, und ausgerechnet sie soll seinen Platz einnehmen und die Hölle schmeißen. Aber nicht genug, dass sie dabei von einem Fettnapf in den nächsten tritt und sich die komplette Unterwelt gegen sich stellt – auch ihre große Liebe Timur wendet sich eifersüchtig von ihr ab. Schuld daran ist vor allem Cataleas neuer (und verdammt heißer) Assistent Kaspian. Und auf einmal muss Catalea sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: das Wohl der Familie oder ihr Herz …

Ein höllisches Vergnügen!

Ehrlich gesagt, hat mich dieses Buch total verblüfft. Ein junger Radiomoderator schreibt aus der Sicht einer weiblichen Protagonistin über die Liebe und die Hölle. Und das macht er verdammt gut. Zum Teufel mit der Liebe ist der Folgeband von In der Liebe ist die Hölle los. Ich bin mit Band 2 in die Reihe eingestiegen, ohne Schwierigkeiten zu haben, mich in die Geschichte hineinzufinden. Die Handlung beginnt ohne Umschweife. Der Teufel ist verschwunden und Catalea Morgenstern soll an seiner Stelle die Hölle leiten. Schwups. Schon ist man mittendrin.

Mit Catalea hat Benne Schröder eine Hauptfigur erschaffen, die auf der einen Seite tough genug ist, als Teufelin in Vertretung die Hölle zu schmeißen, und die gleichzeitig eine symphatische, junge Frau mit Schwächen und Gefühlen ist, die einem Gläschen Chardonney dann und wann nicht abgeneigt ist. Alle Figuren im Roman sind äußerst intensive Charaktere. Die Dialoge haben richtig Pfeffer, strotzen vor bissigem und trockenem Humor, sodass man jede Seite mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht liest.

Nur mit der Vorstellung von der Hölle hatte ich einige Probleme. Im Roman wird die Hölle als Firma bezeichnet, die wie eine Stadt aufgebaut ist. Im Zentrum befinden sich die Hochhäuser der – nennen wir sie Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder. Drumherum befinden sich die Höllenkreise, in denen die Seelen der Verstorbenen ebenfalls in Häusern leben. Das alles erschien mir ein bisschen zu sehr wie das Diesseits. Schließlich fahren die da unten auch mit Autos, Catalea reist in die äußeren Kreise wie Herzogin Kate in Dritte Welt Länder und möchte dort die ‘Lebensbedingungen’ der Bewohner verbessern.  In der Hinsicht hatte ich wohl einfach ein paar andere Erwartungen an die Handlung. Macht aber nichts. Ich fand das Buch so super, dass ich auf jeden Fall noch Band 1 nachholen werde.

Zum Schluss noch einen lieben Dank an den Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars!

 

 

“In der Liebe ist die Hölle los” Band 1 der Catalea-Morgenstern-Reihe

 

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Jugendliteratur Rezensionen

Jonathan Stroud: “Lockwood & Co. – Das Grauenvolle Grab”

Jonathan Stroud
cbj-Verlag
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
19,99€

 

 

 

 

In ihrem letzten Abenteuer begeben sich die Agenten von Lockwood & Co. auf eine lebensgefährliche Mission: Sie brechen in das mit Sprengfallen gesicherte Mausoleum ein, in dem die legendäre Agentin Marissa Fittes ruht. Doch tut sie das wirklich?
Und das ist nur eine der alles entscheidenden Fragen, deren Antwort die blutjungen Agenten ergründen müssen. Erst dann können sich Lockwood & Co. ihren Widersachern, seien sie lebendig oder aus dem Reich der Toten, in einer letzten gewaltigen Auseinandersetzung stellen. Damit ihnen dies gelingt, müssen sie sich auf die Hilfe einiger völlig unerwarteter und ungeheuer unheimlicher Verbündeter einlassen. Grusel, Gänsehaut und Grabgelächter garantiert! (Umschlagtext)

Mein Buch-Highlight 2017!

Um dieses Buch durchzulesen, habe ich richtig lange gebraucht. Nicht, weil es mich gelangweilt hätte. Oder weil es eine gar zähe Lektüre gewesen wäre im Umfang eines Robert Musil. Ganz im Gegenteil. Ich habe jedes einzelne Wort genossen als handelte es sich um ein Glas des erlesensten Weines. Zuerst schwenkt man es, dann wird daran geschnüffelt, anschließend lässt man den Wein über die Zunge rollen, bis er abschließend als Gaumenschmeichler nach unten rinnt. Ganz genauso habe ich das mit dem Buch natürlich nicht gemacht. Das wäre merkwürdig. Obwohl ich zugeben muss, dass ich hin und wieder auch an Büchern schnüffele.

Ich liebe Jonathan Strouds Schreibstil. Er steckt voll intelligentem Humor und jeder Absatz ist ein sprachlicher Genuss. Häufig habe ich ganze Absätze mehrmals hintereinander gelesen, einfach weil mich die Ausdrucksweise so köstlich amüsiert hat. Und vermutlich weil ich das unausweichliche Ende dieser grandiosen Buchreihe hinauszögern wollte.

Im letzten und spektakulärsten Fall von Lockwood & Co. lösen die Agenten das Rätsel um die Entstehung der Geisterepidemie. Was haben die Geisterjägerpioniere Marissa Fittes und Tom Rotwell mit der Ausbreitung des Problemes zu tun? Warum liegt Marissa Fittes nicht in ihrem Grab, wo sie eigentlich hingehört? Stimmt die Behauptung des Schädels, dass es sich bei Marissa und Penelope Fittes um ein und dieselbe Person handelt? Fragen über Fragen, die dringend einer Antwort bedürfen, denn die Situation spitzt sich allmählich zu. Nicht nur, dass sich die Geistererscheinungen weiter ausbreiten, die Agentur Fittes reißt auch immer mehr Macht an sich. Mehr und mehr Agenturen werden von ihr übernommen, viele Behörden und Institutionen sind von Fittes-Leuten unterwandert. Die wenigen kleinen Agenturen, die sich noch halten konnten, werden mit Auflagen und Einschränkungen überhäuft. Denn Penelope Fittes weiß, dass Lockwood & Co. ihrem Geheimnis auf die Schliche kommen wollen.

Stroud hat ein Universum erschaffen, das – abgesehen von schaurigen Besuchern aus der Anderwelt – von liebenswerten und schrulligen Figuren bevölkert wird. Lockwood & Co. haben sich während der letzten 5 Bände weiterentwickelt, sie sind zu einem Team zusammengewachsen und sich doch treu geblieben.

Dieser letzte Teil ist so düster wie kein anderer Teil, er ist spannend, packend, schaurig – nicht nur, wenn Georges Unterhose einmal mehr hervorblitzt. Es gibt jede Menge Action, einen Hauch Slapstick und diesen wundervollen britischen Humor.

Oh, wie gern würde auch ich einmal in der Portland Row einen Tee trinken und mit George den nächsten Fall besprechen!

 

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Jugendliteratur Rezensionen

Susanne Fülscher: “Pasta mista 1: 5 Zutaten für die Liebe”

Susanne Fülscher
Carlsen Verlag
empfohlenes Alter: 12 – 16 Jahre
12,99€

 

 

 

Liv kann es kaum glauben: Überraschend steht der neue Freund ihrer Single-Mutter vor der Tür, der Italiener Roberto. Schlimm genug, dass Liv nichts von der Beziehung der beiden gewusst hat, Roberto hat auch noch seine 16-jährigen Zwillinge Angelo und Sonia im Schlepptau! Angelo ist ein echter Traumtyp, der Liv kolossal aus der Fassung bringt, seine bildschöne Schwester scheint eine echte Zicke zu sein. Aber immerhin verbindet Liv und Roberto die Leidenschaft fürs Kochen. (Umschlagtext)

Türkisch für Anfänger – bloß auf italienisch!

Tatsächlich beinhaltet die Handlung nichts Neues. Die ganze Familienkonstellation ist eins zu eins von Türkisch für Anfänger übertragen worden, bloß dass hier nicht die türkische, sondern die italienische Mentalität auf die deutsche prallt. Im Grunde ist das eine vielversprechende Ausgangssituation. Denn zu un italiano vero fallen einem auf Anhieb jede Menge Klischees ein, die sehr viel Potenzial für eine gelungene Geschichte liefern können. In dieser Hinsicht lässt es  5 Zutaten für die Liebe jedoch merklich an Würze fehlen. Ein paar raffiniert eingestreute Klischees und pfiffigere Dialoge hätten das ganze Werk deutlich aufgepeppt.

Die Figuren sind oberflächlich. Eine 15-Jährige als Protagonistin hin oder her, aber falls Jugendliche heutzutage wirklich so sind, kann einem Himmelangst werden. Es geht nur darum, dass sie sich auf den ersten Blick in den Sohn des Freundes ihrer Mutter verknallt. Die Fettnäpfchen, in die Liv bei ihrer beschämenden Jagd nach dem Herzen des Jungen tritt, sind einfallslos bis banal: Der Tampon, der aus der Tasche fällt. Wow. Leider kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum ein Angelo sich in eine Liv und umgekehrt verliebt. Denn beide Charaktere sind … ja, ohne Charakter. Außerdem fand ich Livs Zwiegespräche mit ihren Gedankenstimmen eher besorgniserregend als lustig.

Die Thematik des Kochens habe ich als einen halbherzig über die Handlung gelegten Rahmen empfunden, der das ganze irgendwie zusammenhält. Kochen, seit Generationen weitergereichte Familienrezepte, gutes Essen, allein das ist bereits typisch italienisch und wird im Buch doch eher oberflächlich verarbeitet.

Am schönsten ist das Cover und die Kapitelgestaltung im Buch.