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Melanie Amélie Opalka: “Papa 2.0 – Nestbau inklusive”

Melanie Amélie Opalka
epubli
Taschenbuch: 9,99€
Kindle: 2,99€

Was kann denn schon groß schief gehen, wenn man ein zweites Kind bekommen will – vor allem durch künstliche Befruchtung?

Zweieinhalb Jahre liegt der erste Versuch zurück, als unser Papa sich erneut traut und zwar gleich doppelt: Denn mit einem weiteren Kind muss ein größeres Heim her und warum dann nicht auch gleich ein Eigenheim?

Ob es nun ein, zwei oder vielleicht sogar drei Kinderzimmer sein werden, wie die Stelzen unter das Haus kommen und wie Mann das alles neben Job, Partnerschaft und einem strammen Kleinkind bewältigt … das lernt der Papa auf die harte Tour. Und wird gerettet durch seine heimliche Superkraft „ungeahnte Genialität.“ (Klappentext)

Jetzt wird Papa alles abverlangt

Im dritten Band über das Werden und Leben eines modernen Papas wartet eine wahre Flut an Herausforderungen auf unseren Lieblingspapa. Zwischen Hausbau, Job, Kindererziehung, Familienplanung und Beziehung taumelt er von einer verzwickten Situation in die nächste. Wie gut, dass seine Stärken im Recherchieren, Planen und Kalkulieren verankert sind.

Die Hochs und Tiefs, die der Alltag einer jungen, noch wachsenden Familie mit sich bringt, werden wieder einmal sehr warmherzig und realistisch beschrieben. Sohn Felix bereichert seit einem Jahr das Familienleben. Für ihn beginnt das große Abenteuer Kindergarten. Währenddessen erwacht bei seinen Eltern der Wunsch nach dem zweiten Kind. Mit welchen Hindernissen sie da zu kämpfen haben, ist ihnen durchaus bewusst. Und klar, dass eine wachsende Familie auch mehr Platz benötigt. Deshalb werden sie zu Häuslebauern und stehen vor weiteren, ungeahnten Schwierigkeiten.

Im Gegensatz zu den beiden Vorgängerbänden, die eine gewisse humorvolle Leichtigkeit besaßen, dominiert in diesem letzten Band ein eher melancholischer Ton. Der ist natürlich auch der Thematik geschuldet. Der emotionale Stress bei den künstlichen Befruchtungen, die Fehlschläge, die an den Nerven zerren, zusätzlich zu den Belastungen durch Hausbau, den lieben Finanzen und dem Job. Alle Themen sind mitten aus dem Leben gegriffen. Wer sich in einer ähnlichen Lebensphase befindet oder ähnliches erlebt hat, wird sich sofort mit den Protagonisten identifizieren können. Dadurch und durch den packenden Schreibstil ist man selbst so im Geschehen drin, dass man intensiv mitleidet. Manchmal empfand ich beim Lesen die Last der beiden Protagonisten so stark mit, dass ich das Buch weglegen musste. Daran würde ich aber nicht einmal etwas Negatives sehen. Es beweist nur, wie authentisch die Erzählweise und wie einnehmend der Schreibstil der Autorin sind.

Ob am Ende alles gut wird, müsst ihr selbst nachlesen. Ich will ja nicht zu viel verraten.

Insgesamt ist die Papa-Reihe ein rundum gelungenes Werk über das Familienleben mit allen Hürden und Tücken. Mit viel Humor, aber auch der nötigen Ernsthaftigkeit. Und einem Papa, wie wir ihn uns alle wünschen!

Liebsten Dank, Amélie, dass ich Teil deines Bloggerteams sein darf. Es ist eine große Freude und deine Werke machen einfach voll viel Spaß!

Bist auch du neugierig auf die Papa-Reihe geworden? Dann schnell klicken, um zur Leseprobe von Band 1 zu gelangen!

Noch mehr von Melanie Amélie Opalka:
Buch 1 von 3: Das Werden und Leben eines modernen Papas
Buch 2 von 3: Das Werden und Leben eines modernen Papas

Schon gewusst? Alle 3 Bände sind auch als Hörbuch verfügbar! Wie cool ist das denn?!

Und jetzt ganz neu:

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Melanie Amélie Opalka: “Papa – 1. Lehrjahr”

Melanie Amélie Opalka
epubli
Taschenbuch: 9,99€
Kindle: 2,99€

Nachdem er und seine Frau lange darum gerungen haben, endlich Eltern zu werden, ist die Schwangerschaft viel zu schnell vergangen. Schwups ist das Kind da – und mit ihm die Frage: „Was für ein Vater will ich eigentlich sein?“ So stolpert er durch den Familienalltag mit ganz neuen Fallstricken und Fettnäpfchen – immer mit der Angst im Nacken, von einem Säugling als Versager enttarnt zu werden. Dieses Buch erzählt den „unausgeschlafenen Imperfekt“ seines ersten Jahres mit dem eigenen Nachwuchs, von Kinderkrankheiten, Verwandtenbesuchen und anderen Katastrophen, die nur dank seiner persönlichen Superkraft „ungeahnter Genialität“ überlebt werden können. Und das alles, um am Ende zu einer überraschenden Erkenntnis zu kommen. Denn Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr – ach, was! (Klappentext)

Papa macht das schon

Endlich ist er da: Felix, das lang ersehnte Glücksbündel. Damit einher gehen neue Herausforderungen, denen sich unser namenloser Papa aus „Mach mir’n Kind“ voll Tatendrang und Unerschrockenheit stellt. Mit seinem gewohnten Engagement und ausführlicher Internetrecherche erstellt er Excel-Listen, ausgefeilte Besucherpläne und eignet sich sämtliche Tricks und Tipps an, die er finden kann. Für Mama und Kind will er nichts weniger sein als ein Superheld. Dass er dabei manchmal über das Ziel hinausschießt, macht ihn nur umso sympathischer.

Während sich der erste Band um die Hürden des Schwangerwerdens, die Schwangerschaft und natürlich Geburt dreht, dürfen wir in diesem Folgeband die ersten zwölf Monate im Leben des neuen Erdenbürgers mitverfolgen. Schwankend zwischen überschäumenden Glücksgefühlen, totaler Erschöpfung, Selbstzweifeln und grandios ausgearbeiteten Plänen durchlebt Papa die Launenhaftigkeit und Unplanbarkeit des Babyjahres.

In einem locker humorvollem Erzählstil, aber gleichzeitig auch mit der teils notwendigen Ernsthaftigkeit schildert Melanie Amélie Opalka die Freuden und Nöte des Vaterseins. Bei all jenen, die diese Zeit bereits erleben durften, weckt das Buch Erinnerungen. Allen, denen diese aufregende Zeit noch bevorsteht, kann dieses Buch als Ratgeber einen guten Rundumblick in die ersten zwölf Lebensmonate vermitteln. Vielleicht eigene Ängste reduzieren, beruhigen und Mut machen. Schließlich wird ja nicht nur auf kommende Herausforderungen hingewiesen, sondern Papa erprobt sogar Lösungen!

Die hier beschriebenen Situationen sind wirklich mitten aus dem Leben gegriffen. Irgendwie scheint es doch allen Eltern gleich zu gehen. Das macht mir persönlich immer wieder Mut.

Liebe Amélie, ich danke dir für dein Rezensionsexemplar und die vergnüglichen Lesestunden. Was bin ich froh, dass schon der nächste Band auf mich wartet!

Neugierig geworden? Dann schnell klicken, um zur Leseprobe zu gelangen!

Noch mehr von Melanie Amélie Opalka:
Buch 1 von 3: Das Werden und Leben eines modernen Papas
Buch 3 von 3: Das Werden und Leben eines modernen Papas
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Melanie Amélie Opalka: “Mach mir’n Kind”

Melanie Amélie Opalka
epubli
Taschenbuch: 9,99€
Kindle: 2,99€

Zugegeben, die meiste Zeit habe ich mich eher mit der Frage befasst, wie ich nicht Vater werde. Bis ich dieser Frau begegnete. Und nun heißt es plötzlich: Wie wird man eigentlich Vater, wenn man es möchte, aber es nicht auf Anhieb klappt? Und was macht der Prozess mit einem, das Auf und Ab des Hoffens und Bangens, neben und zusammen mit der Frau, die das alles am eigenen Leib erlebt? Ein schmerzvoll-tragisch-urkomischer Bericht aus Männersicht – über die Broschürenflut auf der häuslichen Couch, die Wartezimmer der Babymacherkliniken, über dramatische Einkaufsralleys und innovativen Wickeltischbau auf der heimischen Waschmaschine. Für alle, die auch noch eine Antwort auf die Babyfrage suchen und von der allerersten Zuschauerreihe aus dabei sein wollen. Denn: Vater werden ist nicht schwer? Von wegen … (Klappentext)

Die männliche Sicht der Dinge

Kinderkriegen ist gar nicht so leicht wie uns der Volksmund Glauben machen möchte. Für viele Paare mit Kinderwunsch ist der Weg sogar sehr häufig voller Hindernisse und mit Rückschlägen gespickt. In ‚Mach mir’n Kind‘ begleiten wir ein namensloses Paar auf ihrem beschwerlichen Weg, bis sie am Ende endlich ihr Glücksbündel in den Armen halten dürfen.

Zum einen versorgt  uns die Autorin nach einer hervorragenden Recherche mit allen wichtigen Informationen rund um das Thema Kinderkriegen. Das Aufklärungsspektrum reicht über Eileiterschwangerschaften, Fruchtbarkeitskliniken bis hin zur Anschaffung stilvoller Umstandsmode und einer sinnvollen Babyerstausstattung. Nach diesem Buch kann man mit geballter Fachkenntnis über alle Facetten des Babyversums mitreden. Zum anderen verschafft sie uns einen Einblick in die Denkweise des Mannes, denn all diese Erfahrungen werden aus seiner Sicht erzählt. Das ist unglaublich amüsant, informativ und ziemlich erhellend. Da ich selbst zwei Kinder habe, konnte ich mich mit vielen Situationen identifizieren, beziehungsweise habe ich meinen Mann wiedererkannt. Und endlich, endlich konnte ich so manche seiner Handlungen während meiner Schwangerschaften verstehen.

An manchen Stellen hätten mir die beiden Protagonisten facettenreicher sein können. In der ganzen Handlung geht es ausschließlich ums Kinderkriegen. Natürlich. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Aber abseits dieser Themen erfährt man Nullkommanichts über die Charaktere oder ihren Hintergrund. Für meinen persönlichen Geschmack hätten die beiden ruhig etwas mehr Persönlichkeit zeigen können. Auch ist die Rolle des Mannes sehr dominant. Er ist es, der alles organisiert. Er recherchiert, er kauft, er kümmert sich sogar um die Hebamme. Von der Frau hatte ich den Eindruck, dass sie die meiste Zeit über nur im Bett liegt oder Anweisungen erteilt. Sie war mir zu passiv.

Insgesamt finde ich die Geschichte gleichsam berührend wie unterhaltsam. Sie macht Mut, tröstet und gibt all jenen Hoffnung, deren Kinderwunsch vielleicht auch eine problematische Reise ist. Man leidet und man freut sich mit dem unbekannten Pärchen. Der Moment der Geburt wird so herzerwärmend beschrieben, dass man Tränen in den Augen hat. Und am Ende ist eines klar: egal wie beschwerlich der Weg ist, das Ziel ist alle Strapazen mehr als wert!

Vielen lieben Dank, Amélie, für das Rezensionsexemplar!

Hier findet ihr eine Leseprobe zu “Mach mir’n Kind”

Das Lesevergnügen geht weiter:

Wer reinlesen möchte, sollte ganz schnell hier klicken
Erscheint am 31.10.2021! Unbedingt vormerken.

Und für mehr Informationen über die Autorin Melanie Amélie Opalka besucht gerne ihre Homepage.

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Geschenkbücher Ratgeber Rezensionen Sachbücher

Silke Neumayer: “Pubertät ist voll nice… Nur blöd, dass wir jetzt die Eltern sind: Geschichten aus der hormonellen Phase”

Silke NeumayerSilke Neumayer
Heyne Verlag
12,00€Silke Neumayer
Wenn Kinder komisch werden

Ob die erste Langzeitbeziehung von dreieinhalb Wochen, Pickel, die leider einen Schulbesuch unmöglich machen, unangenehme Aufklärungsgespräche oder grenzenlose Panik, sobald das Smartphone plötzlich den Geist aufgibt – die leidgeprüfte Mutter Silke Neumayer ist sich sicher: Was Eltern erleben, wenn ihre einst so niedlichen Lieblinge in die Pubertät kommen, lässt sich nur dadurch erklären, dass die Kleinen mit ungefähr 13 Jahren von Außerirdischen entführt werden. Innerhalb von 24 Stunden sind sie dann zwar wieder da, aber leider völlig verändert. Sie sind ab sofort Teenager, mitten in der Pubertät und ihre Launen wie ein loses Blatt in einem Orkan.

Ein äußerst unterhaltsamer Leidensbericht aus Elternsicht über den täglichen Wahnsinn mit Teenagern unter einem Dach.

Ist alles nur eine Phase…

Zwar sind meine Kinder noch ein ganzes Stück von der Pubertät entfernt – nach der Lektüre dieses Buches bin ich dankend für diesen Umstand auf die Knie gefallen – aber da mich der Titel sofort angesprochen hat, dachte ich, es könnte nicht schaden, zu wissen, was einen so in Zukunft erwartet.

Von Silke Neumayer kenne ich bereits ‚Mit Mann ist auch nicht ohne‘. Schon dort dominiert die Mutter-Tochter-Konstellation die gesammelten Alltagsanekdoten. Jetzt wird dieser Beziehung zwischen alleinerziehender Mutter und pubertierendem Teenager ein ganzes Buch gewidmet. In kurzen Erzählungen werden Situationen aus dem alltäglichen Zusammenleben beschrieben. Der Schreibstil ist wirklich flott und witzig. Viele Situationen lassen einen an die eigene Pubertät zurückdenken. Doch als Mama von zwei Jungs habe ich mich leider ziemlich ausgeklammert gefühlt. Zur pubertären Phase bei Jungs wird so gut wie nichts gesagt, außer dass der Verbrauch von Pflegeprodukten steigt. Die Sorgen von Müttern von Töchtern scheinen vergleichsweise unfassbar viel größer zu sein. Da kann ich eigentlich froh sein, nur Söhne zu haben. Denn die werden allenfalls als große Gefahr für pubertierende Mädchen eingestuft und scheinen ansonsten ganz smart durch diese Phase durchzukommen.

Trotz dieses einen Kritikpunktes habe ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und herzlich gelacht. Einmal, weil man sich selbst als Pubertier in vielen Situationen wiedererkennt – auch wenn wir damals noch keine Smartphones hatten –  und andererseits, weil man nun auch die elterliche Sichtweise mitbringt. Von der pubertären Phase gestresste Eltern und alle, die auf kurzweilige Situationskomik stehen, sollten dieses Buch lesen. Den einen macht es Mut, die anderen haben was zu lachen.

Ich bedanke mich beim Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Baby und Kleinkind Geschenkbücher Ratgeber Rezensionen Sachbücher

Aeneas Rooch: “Mein wasserdichtes Baby: Verblüffende Phänomene aus dem Babyversum wissenschaftlich erklärt”

Aeneas Rooch
Heyne Verlag
9,99 €

Wissenschaft am Wickeltisch

Besitzen Babys einen Tauchreflex? Ist es gesund, wenn Eltern den Schnuller ablecken? Und kann man heruntergefallene Lebensmittel, die weniger als fünf Sekunden auf dem Boden lagen, wirklich bedenkenlos essen? Wissenschaftsjournalist und Bestsellerautor Aeneas Rooch lüftet die Rätsel des Elternalltags. Humorvoll, fesselnd und fundiert erzählt er von erstaunlichen Erkenntnissen aus dem Leben mit den Kleinsten. Die perfekte Lektüre für schlaflose Nächte! (Klappentext)

Die Bibel für werdende Eltern

Auf dem Themengebiet “Baby” bin ich kein Neuling. Ich darf die Phänomene, Wunder und Rätsel des Babyversums gerade ein zweites Mal erleben und habe mich über dieses Buch köstlich amüsiert.

Als frisch gebackene Eltern prasseln täglich neue Eindrücke und Informationen auf einen ein. Zumeist in Form guter Ratschläge aus dem Familien- und Bekanntenkreis. Dann ist da dieses kleine Wesen, das zappelt und schreit, und manchmal weiß man beim besten Willen nicht, was es von einem will. Viele Fakten rund ums Baby nimmt man einfach hin. Nach dem Motto: Wie? Das ist schlecht für mein Kind? Okay, mach ich nicht. Oder, mein Baby muss durch zahlreiche Kurse bestmöglich gefördert werden, damit es sein volles Entwicklungspotential ausschöpft? Alles klar, mache ich! Aeneas Roochs Buch liefert nun die Antwort auf die Frage Warum mache ich all das überhaupt?

In einer sehr unterhaltsamen Art erklärt er 14 Alltagsphänomene aus dem Babyversum. 14 teils kuriose Situationen, in denen sich alle Eltern irgendwann wiederfinden. Er erklärt sie in einer flapsigen Erzählweise, bleibt aber dennoch wissenschaftlich. Die vermittelten Erkenntnisse sind gut recherchiert und hilfreich, insbesondere für Erstlingseltern. Mir persönlich gefällt der Humor und ich konnte an vielen Stellen herzlich lachen. Die wissenschaftlichen Fakten eignen sich hervorragend, um als Besserwisser zu glänzen. Damit trifft das Buch genau den Geschmack meines Mannes.

Ich empfehle dieses Buch allen werdenden Eltern und werde es selbst an solche verschenken!

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal und besonders an den Heyne Verlag für das kostenlos zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar!

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Ratgeber Rezensionen Sachbücher

Giulia Fontana, Lorenz Keyßer: “Ohne Flugzeug um die Welt: Klimabewusst unterwegs und glücklich”

Giulia Fontana, Lorenz Keyßer
Lübbe Life
16,90€

Klimafreundliche Weltreise – geht das?

“Giulia, ich heirate! Willst du meine Trauzeugin sein?” Natürlich will sie – doch wie soll sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin nach Sydney kommen, wo sie sich doch entschieden hat, nie mehr zu fliegen? Anstatt Umweltideale und Freundschaft gegeneinander auszuspielen, machen Giulia und ihr Freund Lorenz aus dem Weg einen Versuch in klimafreundlichem Reisen: Per Bus, Bahn, zu Fuß und mit dem Schiff überwinden sie nicht nur riesige Strecken, sondern auch so manches Vorurteil. (Klappentext)

Mit erhobenem moralischem Zeigefinger

Klimawandel, Umweltschutz, Fridays for Future – das sind alles Schlagworte, die uns beschäftigen. Aber nur, weil im Titel dieses Buches das Wörtchen ‘klimabewusst’ vorkommt, bedeutet das nicht automatisch, dass es sich um einen ultimativen Ratgeber zum Thema Reisen ohne Flugzeug handelt.

Alles beginnt sehr vielversprechend mit der Ankündigung einer Hochzeit. Einer der schönsten Gründe für eine Reise. Allerdings gerät er alsbald in den Hintergrund und es folgt eine umfangreiche Einführung ins Thema Klimakrise. Das Buch versucht eine Mischung aus Sachbuch und Reisebericht zu sein. Doch das qualitative Gefälle zwischen beiden Gebieten ist zu enorm, um ein homogenes Bild zu ergeben.

In allem, was mit der Klimakrise in Zusammenhang steht, sind die beiden Autoren voll in ihrem Element. Sie profitieren von ihren Erfahrungen im Verfassen von Seminararbeiten. Zwischen stilistischen Richtlinien, Fachwissen und einer umfangreichen Bibliografie befinden sie sich in vertrauten Gewässern. Zumal in diesen Teilen keine eigenen Forschungsergebnisse präsentiert, sondern Fakten aus existierenden Studien wiedergegeben werden.

Der Reisebericht nimmt sich dagegen sehr einfach aus. Simple Sätze, häufig mit identischem Wortlaut, wechselnde Erzählperspektiven. Die Schilderungen der Vorbereitungen, Reise und der Hochzeit sind kurz und emotionslos. Allzu schnell fällt man ins Thema CO2-Ausstoß zurück und verliert sich darin. Ich lese sehr gerne Reiseberichte und Reiseblogs, man muss kein erfahrener Schriftsteller sein, um einen halbwegs interessanten Reisebericht zu verfassen. Schon eine Reise allein bietet doch eigentlich genug Erzählstoff. Alles, was von der Reise um die Welt hängengeblieben ist, sind stundenlange Zugfahrten und gewichtige Diskussionen, dann und wann mit Mitreisenden. Dabei wird auch unermüdlich auf jedes länderspezifische Konfliktthema hingewiesen. Man fühlt sich beim Lesen häufig moralisch zurechtgewiesen.

„Ohne Flugzeug um die Welt“ bietet auch nicht den irgendwie erhofften Wow-Effekt. Ich weiß selbst nicht, was ich erwartet habe, aber statt des Flugzeuges nehmen die beiden eben ein Frachtschiff. Kurz und gut. Vielleicht habe ich zu stark an Jules Verne gedacht und finde den Reisebericht deshalb zu banal.

Alles in Allem informiert das Buch intensiv zur Klimakrise und regt zum Umdenken und Mitdenken an, wie wir alle zum Umweltschutz beitragen können. Die fachliche Seite ist gut recherchiert und wird wissenschaftlich vorgetragen. Wenn der Reisebericht schwungvoller, aufgeweckter, emotionaler aufbereitet worden wäre, läse er sich bestimmt besser. Im Endeffekt habe ich mich nicht auf diese Reise mitgenommen gefühlt, sondern hatte nur den moralischen Zeigefinger unter der Nase.

Vielen lieben Dank an die Bloggerjury und LYX für das Rezensionsexemplar!

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Lucy Lucas: “Das kleine Buch vom Yoga”

Lucy Lucas
Heyne Verlag
8,99€

10 Minuten am Tag für mehr Energie und Ausgeglichenheit

Yoga kann wahre Wunder bewirken! Dabei muss man gar nicht stundenlang praktizieren, bereits ein paar gezielte Übungen jeden Tag reichen aus, um den Körper beweglich zu halten und den Kopf freizubekommen. Die Yoga- und Achtsamkeitslehrerin Lucy Lucas präsentiert die besten Yoga-Übungen, die wir ganz einfach in unseren Alltag einbauen können. Ob Anfänger oder erfahrener Yogi – mit diesen Asanas sowie zahlreichen Tipps zu Atmung und Meditation findet jeder schnell zu mehr körperlichem Wohlbefinden, Entspannung und Lebensenergie. (Klappentext)

Jeder kann Yoga!

Yoga wurde bereits vor über zweitausend Jahren in Indien praktiziert. Heutzutage ist es eine wichtige Praxis, um den Körper gezielt zu stärken und beweglich zu halten. Aber auch für Tiefenentspannung und um die eigene körperliche und geistige Wahrnehmung zu schulen, ist Yoga ein geeignetes Mittel. Mir gefällt vor allen Dingen, dass Yoga vom ersten Atemzug an gut tut und man sehr schnell einen Fortschritt spürt. Mehr als zehn Minuten täglich sind meist nicht nötig und der Körper wird spürbar beweglicher und gestärkt. Alles, was man als Yoga-Anfänger wissen muss: Grundlagen, die verschiedenen Yogastile, Atemtechniken und Asanas sind in diesem kleinen Heftchen zusammengefasst. „Das kleine Buch vom Yoga“ gibt all jenen eine Einführung, die sich vielleicht ohne eine gewisse Vorkenntnis der Praxis nicht an Yoga herangewagt haben, aber auch für mich als bereits etwas länger Praktizierende enthält das Heft viele Informationen. Der geschichtliche Überblick und auch die Vielfalt der Yogastile sind schön informativ. Die 13 Asanas werden nachvollziehbar beschrieben. Im letzten Kapitel „Tägliche Übungen“ werden sieben Vorschläge unterbreitet, wann und wie sich Yoga in den Alltag integrieren lässt, ohne dass ein Kurs besucht oder erst die Matte ausgerollt werden muss. Insgesamt ein handliches kleines Buch, das überallhin mitgenommen werden kann. Auch als Geschenk gut geeignet.

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar! Hände vors Herz und Namaste!

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Baby und Kleinkind Ratgeber Rezensionen Sachbücher

Vimala Schneider McClure: “Babymassage: Praktische Anleitung für Mütter und Väter”

Vimala Schneider McClure
Kösel Verlag
18,00€

Der ausführliche Ratgeber für Mütter und Väter

Informativ. Gut umsetzbar. Reich illustriert.

Entspannen, beruhigen, stärken und Vertrauen fördern: Die tägliche Babymassage ist eines der kostbarsten Geschenke, die Eltern ihrem Kind – und sich selbst – machen können. Durch liebevolle Achtsamkeit und sanfte Berührung lernen sie die nonverbale Sprache des Babys zu verstehen und auf seine Bedürfnisse einzugehen.

Dieses Buch enthält:

• die wichtigsten Techniken der Babymassage in Wort und Bild

Anleitungen für die Massage von Frühgeborenen und behinderten Kindern

Massageempfehlungen für Schreibabys und erkrankte Kinder mit Fieber, Schnupfen usw.

• Reime und Fingerspiele für die Massage älterer Kinder

Ein Rundumschlag zum Thema Babymassage

Unser jüngster Familienzuwachs ist gerade einmal wenige Wochen alt und leidet besonders in den Abendstunden unter Bauchweh. Diese Phase, die mit viel Schreien einhergeht, ist für die ganze Familie belastend. Denn gerade in dieser Zeit herrscht natürlich viel Tumult. Jeder möchte ins Bad, Abendessen, die ganze Familie kommt zusammen. Um dem Baby zu helfen, habe ich angefangen den Bauch mit Kümmel-Öl einzureiben.  Das war so der Einstieg ins Thema Babymassage und mega praktisch, dass im Kösel Verlag eine Neuauflage von „Babymassage“ erschienen ist. Wenn man einmal dabei ist zu massieren, warum nicht gleich den ganzen Rest? Die Babymassage ist eine hervorragende Methode, um die Bindung zwischen Kind und Eltern aufzubauen und zu festigen. Ich habe schnell gemerkt, dass die Berührung sowohl dem Baby als auch mir gut getan hat.

In Vimala Schneider McClures „Praktischer Anleitung für Mütter und Väter“ muss man allerdings erst viele Kapitel lesen, ehe es tatsächlich um praktische Anleitungen geht. In der ersten Hälfte beschreibt die Autorin, wie sie selbst in Indien die Babymassage kennenlernte. Es folgen viele Kapitel über Theorie und Studien anderer Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Bindung auseinander gesetzt haben. Als Mama will man in erster Linie die Babymassage anwenden und nicht erst studieren. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, wenn dieser Teil übersprungen wird.

Die Anleitungen für die Massagehandgriffe sind reich bebildert und verständlich beschrieben. Sie lassen sich schnell umsetzen und bauen schön aufeinander auf, sodass man die Bewegungen gut verinnerlichen kann. Außerdem werden zahlreiche Tipps gegeben für den Umgang mit Babys und Kleinkindern. Häufig ist man ja verunsichert, erst recht wenn das Baby nicht bilderbuchmäßig die Massage toleriert. Die Ratschläge helfen, damit man selbst die nötige Ruhe bewahrt. Wir führen die Massage seit zwei Wochen fast täglich durch – nicht immer im vollen Umfang, sondern so wie es dem Baby gefällt und guttut. Die Bauchschmerzen und Verdauung konnten wir auf diesem Weg in den Griff kriegen und das Baby genießt wirklich zusehends die Berührungen. Abends herrscht bei uns Ruhe und alle sind teifenentspannt.

Aber auch aus dem theoretischen Anfangsteil kann man viel nützliches Wissen ziehen. Der ein oder andere kennt das bestimmt, wenn ältere Verwandte mit lieb gemeinten Ratschlägen über in die Jahre gekommene Erziehungsmodelle daherkommen. Im Buch wird mit diesen ‚westlichen‘ Ansichten aufgeräumt und es wird überzeugend für den liebe- und respektvollen Umgang mit Kindern argumentiert.

Insgesamt ist das Buch ein absoluter Rundumschlag zum Thema Babymassage. Einführende Grundkenntnisse, Studien, Anleitungen, Tipps und Spiele – alles ist vorhanden.

Ich bedanke mich beim Kösel-Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars, das wirklich wie gerufen kam für unseren Nachwuchs!

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Sarah Schocke: “Mittsommer, Lagerfeuer und Blaubeerkuchen: Skandinaviens Glücksgeheimnisse”

Sarah Schocke
Goldmann Verlag
10,00€

Nordische Ideen

Rezepte vom Lande

für jede Jahreszeit

Das Schweden der Bullerbü-Romantik steht für einen Sehnsuchtsort: gemütliche Holzhäuser, idyllische Gärten, Beeren sammeln, Marmelade Kochen, Blumenkränze winden. Ein Ort, an dem man am liebsten verweilen möchte, weil er nach Zimtschnecken duftet und Geborgenheit schenkt. (Klappentext)

Nordische Glückseligkeit für zu Hause

Hygge, Lykke, Lagom und wie sie alle heißen, die Trendbewegungen aus Skandinavien. Sie stehen für alles, was Gemütlichkeit, Wohlbefinden und Heimeligkeit verspricht. Seien es stilvolle Holzmöbel, auf denen sich Duftkerzen aneinander reihen,  die dicken selbstgestrickten Wollsocken auf dem Bärenfell vor dem Kamin oder der Duft von Zimtschnecken. Verbringt doch einmal einen ganzen Nachmittag bei IKEA, dann gewinnt ihr einen guten Eindruck vom skandinavischen Lebensstil.

In Skandinavien sind Hygge und Co keine Neuerfindung. Alle diese Begriffe gibt es bereits seit Jahrhunderten. Sich ein gemütliches, warmes zu Hause zu schaffen und sich mit Freunden, Familie und anderen Dingen zu umgeben, die einem Freude bereiten, ist gerade in den Wintermonaten besonders wichtig, wenn die Sonne nur kurz oder gar nicht aufgeht.  Aber Skandinavien zeichnet sich auch durch die wunderschöne Landschaft, eine unberührte Natur mit faszinierenden Fjorden und Vulkanlandschaften aus. Mittsommer, wenn die Sonne gar nicht erst untergeht und man die Ruhe in der Natur genießen kann.

Wer sich von all dem angesprochen fühlt, der findet in „Mittsommer, Lagerfeuer und Blaubeerkuchen“ ein passendes Begleitbuch. Die Autorinnen haben die Glückskonzepte Skandinaviens mit Zitaten, Bastelanleitungen und Rezepten eingefangen. Damit kann man sich zu Hause ganz einfach selbst eine hyggelige Atmosphäre schaffen.

Die Kapitel sind nach Jahreszeiten aufgeteilt und werden in den Texten noch einmal wunderschön geschildert. Was ist typisch für diese Jahreszeit? Wie verläuft das Leben in Skandinavien in diesen Monaten? Was kann aus dem saisonalen Obst- und Gemüseangebot gemacht werden? Die Rezepte sind abwechslungsreich. Es gibt viele Anleitungen für Snacks, aber auch Hauptgerichte mit Fleisch und Fisch, Nachspeisen, saure Drops oder Öle. Also wirklich breit gefächert und nicht so kompliziert, dass man sie nicht nachmachen kann.

 „Mittsommer, Lagerfeuer und Blaubeerkuchen“ ist zwar ein vergleichsweise dünnes Taschenbuch, aber es entführt einen während des Lesens nach Skandinavien, mitten hinein in die langen Tage des Mittsommers und bietet viele Ideen und Rezepte zum Nachmachen. Gerade zu dieser Zeit, wo es im eigenen Garten grünt und blüht, ist das natürlich toll. Auch wer sich von der positiven Lebenseinstellungen, die als typisch nordisch erachtet wird, eine Scheibe abschneiden möchte, macht mit diesem Buch einen großen Schritt auf dem Pfad der Work-Life-Balance.

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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Ratgeber Rezensionen

Max & Jakob: “Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen”

Max & Jakob
Penguin Verlag
10,00€

Max und Jakob begeistern zigtausend Fans. Und zwar indem sie miteinander darüber reden, was sie bewegt, glücklich macht oder runterzieht. Große Überraschung: Das hat vor allem mit Frauen, Sex und Beziehungen zu tun. Dabei sind sie so schonungslos ehrlich und selbstironisch, dass man nicht aufhören kann, ihnen zuzuhören. Weil sie einen zum Lachen und zum Nachdenken bringen. Und weil es in einer Welt voll Selbstoptimierungs-Ratgebern und perfekter Instagram Accounts einfach wunderbar beruhigend ist, dass wir letztlich doch alle dieselben Hoffnungen, Ängste und Probleme haben. (Klappentext)

Geschwafel mit Tiefgang

Max und Jakob, deren wahre Identitäten und Gesichter absolut geheim sind, haben einen Podcast, in dem sie über Liebe, Sex und Partnerschaft plaudern, als säßen sie nur zu zweit auf dem heimischen Sofa. Mit „Beste Freundinnen“ haben die beiden bereits ein Buch zu ihrem Podcast herausgebracht, in dem Fans die Gespräche der beiden noch einmal nachlesen können. Wem das zu öde ist, der sollte lieber weiterhin den Podcast hören. Wer aber einfach nicht genug kriegen kann und sämtliche Feinheiten der Gespräche schwarz auf weiß nachlesen möchte, sollte unbedingt auf „Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen“ zurückgreifen. Die Themen sind wirklich vielfältig, sodass sich vermutlich jeder an der einen oder anderen Stelle angesprochen fühlt. Für Frauen birgt dieses Buch einen ungeahnten Wissensschatz. Ein bisschen wie eine kleine Bibel über Männer. Von einem erhellenden A-ha! bis zu einem Stirnrunzeln über die Simplizität männlicher Gedanken und Verhaltensmuster ruft dieses Buch doch einige Gefühle hervor. Parallelen zu Dr. Sommer lassen sich durch das Frage-Antwort-Schema natürlich nicht von der Hand weisen. Ist halt so. Max und Jakob wirken durch ihre authentischen Inhalte, die einen gewissen Identifikationswert haben. Sie mixen tiefgründige Themen mit provokanten Aussagen, die teils auch unter die Gürtellinie zielen. „Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen“ ist für alle Fans des Podcasts sicherlich eine schöne Erweiterung. Alle anderen sollten aber kein Feuerwerk an zotigen Anekdoten erwarten. Hier wird nicht darauf gezielt, möglichst viele Witze über Männer und Frauen unterzubringen. Im Vordergrund stehen Authentizität und das Gefühl, das Leben nicht zu ernst zu nehmen.

Max & Jakob
“Beste Freundinnen”
Bastei Lübbe
10,00€